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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Fallbericht: Notfall-Management bei kindlichen Larnyx-Fremdkörpern

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Koehl - Uniklinik Ulm HNO, Ulm
  • Gernot Gorsewski - Anästhesie Uni Ulm, Ulm
  • Gerhard Rettinger - HNO Uni Ulm, Ulm
  • Marc-Oliver Scheithauer - HNO Uni Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod028

doi: 10.3205/11hnod028, urn:nbn:de:0183-11hnod0289

Published: April 19, 2011

© 2011 Koehl et al.
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Text

Einleitung: Eine häufige Notfall-Situation im Kleinkindalter ist die Aspiration von Fremdkörpern. Diese führen bei Lage im Larynx zu erheblicher Dyspnoe mit inspiratorischem Stridor. Es kommen sowohl Nahrungsmittel als auch Spielzeugteile in Betracht.

Methoden: Exemplarisch soll der Fall eines 17 Monate alten Jungens dargestellt werden. Aufgrund einer beobachteten Pistazien-Aspiration mit anschließendem Husten, Stridor und Dyspnoe wurde der Patient mit Notarzt über die Kinderklinik, in der Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde vorgestellt. Der Fremdkörper wurde unter Operationsaal-Bedingungen in Kooperation mit der Abteilung für Anästhesie geborgen.

Ergebnisse: Nach Ausschluss der Differentialdiagnosen von Stridor wurde das Kind ohne Zeitverlust und weitere endoskopische Diagnostik in den Operationssaal gebracht. Hier zeigte sich nach Sedierung noch unter Spontanatmung bei der Laryngoskopie (0°-Optik) ein Stück Pistazienschale, welches in beide Recessi morgagni eingespreizt war. Aufgrund eines Herz-Kreislaufstillstandes vermutlich durch Hypoxämie musste eine Koniotomie durchgeführt werden. Zeitgleich begann die cardio-pulmonale Reanimation. Nach dreiminütiger Reanimation konnte der Patient stabilisiert werden. Die Koniotomie wurde verschlossen und der Patient nach Entfernung des Fremdkörpers endotracheal intubiert.

Schlussfolgerungen: Beim konkreten Verdacht auf einen Larynx-Fremdkörper sollte keine Manipulation am Kind durchgeführt werden, da die Gefahr einer psychischen und physischen Agitation mit Zunahme der Hypoxämie besteht. Idealerweise erfolgt die Untersuchung und Fremdkörperentfernung im Operationssaal mit starren Bronchoskopen. Voraussetzung ist die Anwesenheit von HNO- und Anästhesie-Team.