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Low-chirp-BERA versus notched-noise BERA – Welches Verfahren bietet klinisch Vorteile?
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Zur Ermittlung einer objektiven Hörschwelle werden neben der routinemäßig genutzten Click-BERA (elektrische Reaktionsaudiometrie) insbesondere in der pädaudiologischen Diagnostik auch frequenzspezifische BERA-Verfahren, wie z.B. die notched-noise- (NN-)BERA eingesetzt. Seit jüngerer Zeit steht als Methode für den Tieftonbereich zudem die low-chirp-BERA (LC-BERA) zur Verfügung, die bislang allerdings keine entsprechende Verbreitung in (päd-) audiologischen Diagnostikeinrichtungen gefunden hat.
Methoden: Die vorliegenden Studie überprüft, inwieweit sich die Potentialschwellen der LC-BERA mit den reinton-audiometrischen Hörschwellen von erwachsenen Patienten im Tieftonbereich sowie den Potentialschwellen der 500Hz-NN-BERA decken. Es wurden 16 Tieftonschwerhörige und 14 Normalhörende mit allen oben aufgeführten Verfahren untersucht (Click-, NN-, LC-BERA und Reintonaudiometrie) und die ermittelten Hörschwellen miteinander verglichen.
Ergebnisse: Die Potentialschwelle der LC-BERA weicht im Durchschnitt um 1,5 (Patienten), bzw. 2,5 dB (Normalhörende) von der Hörschwelle der Reintonaudiometrie ab. Die Korrelation dieser beiden Messmethoden liegt bei r=0,87. Die NN-BERA zeigt mit Differenzen von 2,7 (Patienten), bzw. 8,8 dB (Normalhörende) und einer Korrelation von r= 0,67 eine weniger gute Übereinstimmung mit den subjektiven audiologischen Schwellen. Die LC-BERA kann im Gegensatz zur NN-BERA als äquivalent gegenüber der Reintonaudiomerie gewertet werden.
Schlussfolgerung: Mit der LC-BERA steht ein modernes objektives Verfahren zur Verfügung, das im Tieffrequenzbereich (100–850 Hz) ein verläßliches Instrument zur Hörschwellendiagnostik bietet, das insbesondere in der pädaudiologischen Diagnostik wertvolle Informationen liefern kann.