Article
Kann man auf die thermische Prüfung verzichten?
Search Medline for
Authors
Published: | April 22, 2010 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Die thermische Prüfung gilt als die einzige Untersuchungsmethode, die eine seitengetrennte Beurteilung der Funktion des horizontalen Bogengangs erlaubt. Unbestrittene Nachteile sind die hohe physiologische Schwankungsbreite und die Tatsache, dass das Ergebnis durch ein anderes Verfahren nicht nachgeprüft werden kann. Der Kopf-Impulstest ist sicher bei vollständigen Ausfällen des Vestibularapparates, versagt aber bei geringen Funktionsbeeinträchtigungen. Für den vibrationsinduzierten Nystagmus (VIN) ist bekannt, dass er in den meisten Fällen dem Ergebnis der thermischen Prüfung entspricht. Ziel dieser Studie ist es, die Übereinstimmung von thermischer Prüfung und den Ergebnissen des Kopf-Impulstest und einer Vibrationsstimulation zu prüfen.
Methoden: An 100 Patienten mit einer einseitigen Neuropathia vestibularis wurden eine thermische Prüfung (44° C Wasser), der Kopf-Impulstest (Halmagyi und Curthoys) und eine Vibrationsstimulation (50 Hz) durchgeführt.
Ergebnisse: In 77% zeigen alle drei Tests ein übereinstimmendes Ergebnis, in 87% die thermische Prüfung und der VIN, in 81% die thermische Prüfung und der Kopf-Impulstest. In 8 Fällen bestand eine Übereinstimmung von Kopf-Impulstest und Vibrationsstimulation, die thermische Prüfung entsprach dem nicht.
Schlussfolgerungen: Es lässt sich folgern, dass die thermische Prüfung nicht der Goldstandard für die Bestimmung der Funktion des horizontalen Bogengangs ist. Es erscheint daher gerechtfertigt, die thermische Prüfung durch die Kombination von Kopf-Impulstest und Vibrationsstimulation zu ersetzen.