gms | German Medical Science

81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Kann man auf die thermische Prüfung verzichten?

Meeting Abstract

Search Medline for

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod301

doi: 10.3205/10hnod301, urn:nbn:de:0183-10hnod3019

Published: April 22, 2010

© 2010 Hamann.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Die thermische Prüfung gilt als die einzige Untersuchungsmethode, die eine seitengetrennte Beurteilung der Funktion des horizontalen Bogengangs erlaubt. Unbestrittene Nachteile sind die hohe physiologische Schwankungsbreite und die Tatsache, dass das Ergebnis durch ein anderes Verfahren nicht nachgeprüft werden kann. Der Kopf-Impulstest ist sicher bei vollständigen Ausfällen des Vestibularapparates, versagt aber bei geringen Funktionsbeeinträchtigungen. Für den vibrationsinduzierten Nystagmus (VIN) ist bekannt, dass er in den meisten Fällen dem Ergebnis der thermischen Prüfung entspricht. Ziel dieser Studie ist es, die Übereinstimmung von thermischer Prüfung und den Ergebnissen des Kopf-Impulstest und einer Vibrationsstimulation zu prüfen.

Methoden: An 100 Patienten mit einer einseitigen Neuropathia vestibularis wurden eine thermische Prüfung (44° C Wasser), der Kopf-Impulstest (Halmagyi und Curthoys) und eine Vibrationsstimulation (50 Hz) durchgeführt.

Ergebnisse: In 77% zeigen alle drei Tests ein übereinstimmendes Ergebnis, in 87% die thermische Prüfung und der VIN, in 81% die thermische Prüfung und der Kopf-Impulstest. In 8 Fällen bestand eine Übereinstimmung von Kopf-Impulstest und Vibrationsstimulation, die thermische Prüfung entsprach dem nicht.

Schlussfolgerungen: Es lässt sich folgern, dass die thermische Prüfung nicht der Goldstandard für die Bestimmung der Funktion des horizontalen Bogengangs ist. Es erscheint daher gerechtfertigt, die thermische Prüfung durch die Kombination von Kopf-Impulstest und Vibrationsstimulation zu ersetzen.