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Gentamicin verändert das Expressionsmuster der endothelialen und induzierbaren Stickstoffmonoxidsynthase in der Kochlea des Meerschweinchens
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Die intratympanale Applikation von Gentamicin wird zur Behandlung beim Morbus Ménière eingesetzt. Neben der gezielten Schädigung vestibulärer Strukturen kommt es zu ungewollten pathophysiologischen Prozessen in der Kochlea, die u.a. auf einem Anstieg von Stickstoffmonoxid beruhen. Ziel der vorliegenden Studie war es herauszufinden: 1.) ob die endotheliale und die induzierbare Stickstoffmonoxidsynthase (eNOS, iNOS) an der gesteigerten NO-Produktion beteiligt sind, 2.) in welchen Regionen der Kochlea sich Veränderungen im spezifischen Expressionsmuster finden.
Methoden: Bei Meerschweinchen (n=42) wurde einmalig 0,1ml Gentamicin (10mg/kg Körpergewicht) intratympanal appliziert. Die Hörschwelle wurde mittels akustisch evozierter Potentiale vor und am 1., 2. und 7. Tage nach Gentamicin Applikation bestimmt. Jeweiligen Teilgruppen wurde die Kochlea nach dem 1., 2. und 7. Tagen entnommen, fixiert und in Paraffin eingebettet. Mit spezifischen Antikörpern wurden die Expressionmuster der eNOS und iNOS an Schnittenpräparaten detektiert und computergestützt quantifiziert.
Ergebnis: Die Expression der iNOS war nach Gentamicin-Gabe in allen Bereichen der Kochlea gesteigert während die eNOS deutliche regionäre Unterschiede zeigte. Im Cortischen Organ und in den spiralen Ganglionzellen kam es zu einer Reduktion und im Spiralligament, der Stria vascularis und den Interdentalzellen des Limbus zum Anstieg der eNOS.
Schlussfolgerung: Die Befunde bestätigen die Hypothese, dass die NO-Bildung in der Kochlea nach Gentamicinapplikation nicht nur durch die Induktion der iNOS sondern auch durch eine gesteigerte Expression der eNOS beeinflusst wird. Die spezifischen Veränderungen der eNOS Expression können als Aktivierung regionaler Protektionsmechanismen gedeutet werden.