gms | German Medical Science

81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Überlebensanalysen beim cervicalen Carcinoma of Unknown Primary (cCUP)

Meeting Abstract

  • corresponding author Gerhard Dyckhoff - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Heidelberg, Deutschland
  • Rolf Warta - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Heidelberg, Deutschland
  • Christel Herold-Mende - Neurochirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Deutschland
  • Peter K. Plinkert - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod149

doi: 10.3205/10hnod149, urn:nbn:de:0183-10hnod1494

Published: April 22, 2010

© 2010 Dyckhoff et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Im Deutschen Ärzteblatt wurde im Sommer 2008 in einer Übersichtsarbeit eine Überlebenszeit von „weniger als 12 Monaten für die meisten CUP-Patienten“ angegeben; laut großen retrospektiven Studien liege das mediane Überleben bei 3 bis 6 Monaten, die 1-Jahres-Überlebensrate bei unter 20%. Dies entspricht nicht den HNO-ärztlichen Erfahrungswerten, jedoch wurden bisher keine statistischen Erhebungen über das tatsächliche Überleben beim cervicalen CUP publiziert. Deshalb haben wir die Überlebensdaten von Patienten mit cCUP im Vergleich mit HNSCC-Metastasen bekannter Primärtumorlokalisation ausgewertet.

Methoden: 25 CUP-Metasten der Jahre 1995 bis 2008 haben wir 95 Metastasen von HNSCC vergleichbar fortgeschrittener Stadien III bis IVc bekannter Lokalisation gegenübergestellt. Für die entsprechenden Fälle erfolgte eine lückenlose Erhebung der pathologischen und klinischen Verlaufsparameter (u.a. pTNM, Grading, R-Situation, DFS, OS).

Ergebnisse: Das mediane Gesamtüberleben lag beim cervicalen CUP bei 24,4 Monaten. Im Vergleich dazu ergaben sich bei Metastasen bekannter Primärtumorlokalisation folgendes Überleben in Monaten: 35,9 für Hypopharynx- (n=24), 51,2 für Oropharynx- (n=42), 49,6 für Larynx- (n=18), 77,5 für Mundhöhlen- (n=8) und 20,7 für Nasennebenhöhlenkarzinome (n=3).

Schlussfolgerungen: Das cervicale CUP-Syndrom hat trotz Therapie durch radikale Operation und anschließende R(C)Tx eine deutlich schlechtere Prognose als Tumoren bekannter Lokalisation derselben UICC-Stadien. Mit einem Median von 24 Monaten liegt das Überleben aber deutlich günstiger als bisher vermutet. Nachdem fünf der 25 Patienten rezidivfrei auch noch nach bis zu 70 Monaten leben, scheint beim cervicalen CUP auch eine Heilung möglich zu sein.