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Möglichkeiten und Grenzen der endoskopischen Endokrinochirurgie aus HNO-ärztlicher Sicht
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Published: | April 22, 2010 |
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Einleitung: Endoskopische Operationsverfahren erlangen einen zunehmenden Stellenwert in der HNO-Chirurgie. Ist das Endoskop schon länger ein unersetzliches Hilfsmittel in der NNH-Chirurgie, so sind die Schilddrüsenchirurgie und Zugänge zur zentralen Schädelbasis einschließlich der Hypophyse hierfür neuere Einsatzgebiete. Der HNO-Arzt ist aufgrund seiner anatomischen Detailkenntnisse am Hals, in der Nase und an der Schädelbasis sowie seinem geübten Umgang mit dem Endoskop hierfür prädestiniert. Insbesondere die Platzierung des Neuromonitorings im Rahmen der Schilddrüsenchirurgie verlangt ein HNO-fachärztliches Wissen.
Methoden: Wir verwendeten bei unseren endokrinologischen Eingriffen der letzten 3 Jahre endoskopisch unterstützte Operationsverfahren. Schilddrüsen mit einem Volumen >25ml oder gesicherte Karzinome wurden hiervon ausgeschlossen. Erfahrungen in der Hypophysenchirurgie erlangten wir in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit der Neurochirurgie. Ansätze eines Endoskopeinsatzes bei zervikalen Paragangliomen wurden trotz präoperativer Embolisation aufgrund der Blutungsneigung verlassen.
Ergebnis: Unter Verwendung von Neuromonitoring ist die endoskopisch assistierte Schilddrüsenchirurgie für den Patienten kosmetisch ansprechender und weniger schmerzhaft bei gleichem Resektionsausmaß. In der Hypophysenchirurgie ist das Endoskop dem Mikroskop aufgrund der Übersicht und Ausleuchtung und des Einsatzes verschiedener Winkeloptiken überlegen.
Schlussfolgerung: Endoskopisch endokrinologische Operationsverfahren sind im Bereich der Schilddrüse und der Hypophyse gut geeignet und für den HNO-Arzt auch gut umsetzbar. Paragangliome werden durch uns aufgrund des höheren Blutungsrisikos derzeit nicht endoskopisch angegangen.