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Radioprotektive Wirksamkeit des intraglandulär applizierten Botulinum-Toxins auf die Gl. submandibularis der Wistar-Ratte nach deren Bestrahlung
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Der Strahlentherapie kommt eine zentrale Bedeutung im Behandlungskonzept von Karzinomen der oberen Luft- und Speisewege zu. Xerostomie bleibt als Spätfolge der radiogenen Schädigung der Speicheldrüsen nach Abschluss der Strahlentherapie lebenslang bestehen und führt zu einer erheblichen Reduktion der Lebensqualität der betroffenen Patienten. Durch die z.Z. verfügbaren Therapiemaßnahmen können die mit einer Xerostomie einhergehenden Beschwerden nur unwesentlich gelindert werden. In der vorliegenden Untersuchung soll erstmals die radioprotektive Wirkung von Botulinum-Toxin (BoNT) in einem Tiermodell geprüft werden.
Methoden: Nach intraglandulärer Injektion von BoNT in Gl. submandibularis der Wistar-Ratte und gleiche Volumen Kochsalz in die kontralaterale Kontroll-Drüse erfolgte die Bestrahlung der behandelten Drüsen mit einem Einzeldosis von 20 Gy. Funktionsszintigraphische und morphologische Untersuchungen schlossen sich drei Monate nach Bestrahlung an.
Ergebnisse: Der Vergleich der Drüsen zeigte eine signifikant höhere gland-to-background ratio in den mit BoNT-behandelten Drüsen (P=0,008). In Vitro Messungen bestätigten die signifikant höhere Menge an Radioaktivität in der BoNT-Gruppe (P=0,015). Histologische Untersuchungen zeigten einen deutlich besseren Erhalt des Drüsenparenchyms nach BoNT-Applikation. Die mit BoNT-behandelten Drüsen wurden histologisch im Stadium 1 der strahleninduzierten Sialadenitis eingestuft, während sich die Kontroll-Drüsen im Stadium 2 und 3 befanden.
Schlussfolgerung: Eine Intraglanduläre Applikation von BoNT vor der Bestrahlung reduziert signifikant die strahleninduzierte Drüsenschädigung.