Article
Entwicklung eines klinischen Vorhersagemodells für Patienten mit Verdacht auf schlafbezogene Atemstörung
Search Medline for
Authors
Published: | April 17, 2009 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Eine Untersuchung der oberen Luftwege wird bei Patienten mit Verdacht auf schlafbezogene Atemstörungen (SBA) im Rahmen der Stufendiagnostik empfohlen. Dem hingegen wird der Vorhersagewert einer klinischen Untersuchung in der jüngeren Literatur als gering beschrieben. Die Studie analysiert klinische Parameter in Hinblick auf ihren Vorhersagewert für nächtliche obstruktive Atemstörungen und es wird ein Vorhersagemodell für Patienten mit SBA erstellt.
Methoden: 622 Patienten mit Verdacht auf SBA wurden HNO-ärztlich vor nächtlicher Polysomnographie untersucht. Es wurden der body-mass-index (BMI) und die Epworth-Sleepiness-Skala (ESS) evaluiert, sowie Veränderungen der oberen Luftwege statisch und unter simuliertem Schnarchen im Wachzustand dokumentiert und in Korrelation zu dem gemessenen Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) gesetzt.
Ergebnisse: Es zeigte sich eine Korrelation zwischen den AHI und Veränderungen des oberen Luftweges bei simuliertem Schnarchen, BMI und ESS-Score. Das errechnete klinische Vorhersagemodell wies eine sehr hohe Sensitivität bei niedriger Spezifität auf. Die Vorhersageformel lautet: Berechneter AHI = Tonsillengröße x 2.648 + Uvulagröße x 3.776 + Dorsalverlagerung des Zungengrundes bei simuliertem schnarchen x 2.842 + Kollaps des Pharynx auf Zungengrundniveau bei simuliertem Schnarchen x 4.769 + BMI x 0.609 + ESS-Score x 1.177 – 27.685
Schlussfolgerungen: Die Untersuchung des oberen Luftweges bei simuliertem Schnarchen im Wachzustand in Kombination mit klinischen Daten, dem BMI und ESS-Score mit stellen eine leicht durchzuführende Methode zur Erkennung einer möglichen schlafbezogenen Atemstörung vor einer weitern Diagnostik durch nächtliche Polysomnographie dar.