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Schlafbezogene Atmungsstörungen im Kindesalter – Wie werden sie in Deutschland diagnostiziert und therapiert?
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Published: | April 17, 2009 |
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Da für das Kindesalter die Definition nächtlicher Atmungsstörungen und die des OSAS, sowie die Indikation zu ihrer Behandlung und deren Form variieren, wurde versucht einen Überblick über die gängige Praxis in Deutschland zu gewinnen.
40 von der Arbeitsgruppe Pädiatrie der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin benannte Kinderschlaflabore wurden mittels Fragebogen (E-Mail und ggfs. Telefon) zu den genannten Punkten befragt.
Bezogen auf Kinder im Alter von 2–8 Jahren wurde als Mindestdauer für die Wertung eines Atemereignisses 2 oder 3 Atemzüge genannt. Für eine Hypopnoe wurde von allen Schlaflaboren ein Abfall des Flows von mindestens 50%, für eine Apnoe von 80–100% angegeben. Dabei wurde ein Sauerstoffabfall von 4% gefordert, wenngleich in allen Laboren auch ohne diesen Abfall ein Atemereignis bei nachfolgendem Arousal als solches gewertet wurde. Als Gründe für die Behandlung eines OSAS wurden am häufigsten die Tagessymptomatik (Müdigkeit, Konzentrationsstörungen etc.), die nächtlichen Atemstörungen an sich und die Nachtsymptomatik (z. B. Enuresis) genannt. Unabhängig von der Symptomatik wurde eine Behandlungsbedürftigkeit der OSA bei einem obstruktiven Apnoe-/Apnoe-Hypopnoe-Index von mehr als 1–5/2-5 gesehen. Zur alleinigen bzw. begleitenden Therapie werden eine Adenotomie mit/ohne Tonsillotomie/-ektomie in 25–90%, ein nasales Steroid in 0–80%, kieferorthopädische/-chirurgische Verfahren in 0–50%, eine Atemwegsdruckbehandlung (CPAP) in 5–10% und eine Tracheostomie in 0–1% des OSAS eingesetzt.
Während die Definition der nächtlichen Atmungsstörungen zwischen den Kinderschlaflaboren nur gering differiert, gibt es bei der Stellung der Indikation zur Therapie und deren Art deutliche Unterschiede.