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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Otogene Meningitis bei ossären Dehiszenzen des Tegmen tympani

Meeting Abstract

  • corresponding author Alexander Thiele - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Halle/Saale
  • Sabrina Kösling - Universitätsklinik für diagnostische Radiologie, Martin-Luther-Universität, Halle/Saale
  • Tobias Müller - Universitätsklinik und –poliklinik für Neurologie, Martin-Luther-Universität, Halle/Saale
  • Kerstin Neumann - Universitätsklinik und –poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Halle/Saale
  • Stephan Knipping - Städt. Klinikum, HNO-Klinik, Dessau

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod625

doi: 10.3205/09hnod625, urn:nbn:de:0183-09hnod6255

Published: April 17, 2009

© 2009 Thiele et al.
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Text

Einleitung: Obwohl spontane knöcherne Dehiszenzen im Bereich des Tegmen tympani beim Erwachsenen in Einzelfällen vorliegen, kommt es nur selten zu symptomatischen Verläufen. Eine Meningitis auf dem Boden einer akuten Otitis media oder Mastoiditis kann den ersten Hinweis auf eine solche Normvariante liefern.

Methoden: In einer retrospektiven Analyse berichten wir über zwei Patienten mit Pneumokokkenmeningitis. Ursächlich war in beiden Fällen ossäre Dehiszenzen im Bereich des Tegmen tympani. Die Behandlung erfolgte in den Jahren 2006 und 2007 im Universitätsklinikum Halle/Saale.

Ergebnisse: In der bildgebenden Diagnostik fiel in beiden Fällen ein verschattetes Mastoid auf. Im HR-CT des Felsenbeines ließen sich ossäre Dehiszenzen darstellen, die eine intrakranielle Infektion per continuitatem otogener Ätiologie vermuten ließen. Im Rahmen der durchgeführten Mastoidektomie des einen Patienten fielen knöcherne Lücken im Bereich des Tegmen tympani mit freiliegenden Meningen auf. Es erfolgte eine mehrschichtige Defektdeckung, womit ein suffizienter Verschluss erreicht wurde. In dem anderen Fall war eine nicht operative Therapie mit hochdosierter Antibiose und intensivmedizinischer Behandlung erfolgreich.

Schlussfolgerungen: Spontan entstandene Dehiszenzen im Bereich der lateralen Schädelbasis stellen eine Normvariante dar, die nur in einem geringen Prozentsatz zu einer Pathologie wird. Bei Verdacht auf otogene Meningitis ist die Dünnschicht-CT des Felsenbeines in der präoperativen Diagnostik essentiell. Für die operative Defektdeckung ist in der Regel ein primär transmastoidales Vorgehen indiziert. Hierbei sollte ein mehrschichtiger Verschluss unter Verwendung von Muskelfaszie, Fibrinkleber und ggf. Knorpel oder Knochenmehl angestrebt werden.