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Erhöhtes Rezidivrisiko durch Erhalt der Ohrmuschel nach radikaler Resektion fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome des äußeren Gehörgangs
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Die radikale Resektion von Plattenepithelkarzinomen des äußeren Gehörgangs (EAC-Ca) ist das prognostisch bedeutendste Moment in der Behandlung dieser seltenen Tumorentität. Bei Tumoren der Stadien T1/T2 kann eine radikale Resektion unter Erhalt der Ohrmuschel (OM) erreicht werden; bei T3/T4-Tumoren wird diese häufiger zugunsten der onkologischen Sicherheit en bloc reseziert. Die vorliegende Studie untersucht, inwieweit der OM-Erhalt bei R0-resezierten T3/T4-Tumoren einen eigenständigen Risikofaktor für die Entwicklung eines Lokalrezidivs darstellt.
Methoden: In den Jahren 1989–2008 wurden 22 Patienten mit EAC-Ca durch Petrosektomie (+/- Parotidektomie/ND) und Bestrahlung behandelt. 17 Tumoren wurden den Stadien T3/4 zugeordnet (Pittsburgh Klassifikation). Die Verlaufsdaten dieser Fälle wurden im Rahmen einer retrospektiven Erhebung bzgl. Defektdeckung, R-Status und des Auftretens eines Lokalrezidivs (6 Monate) ausgewertet. Zwei Fälle, welche intraoperativ als nichtresektabel beurteilt wurden (R2), 5 Fälle mit histologischer R1-Resektion und ein Fall bei dem ein OM-Erhalt aufgrund der Tumorausdehnung nicht möglich war, wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Für die zu analysierenden 9 Tumoren (6 x T3, 3 x T4) ergab sich eine mediane Nachbeobachtungszeit von 1,44 Jahren.
Ergebnisse: Insgesamt fand sich in 50% (2/4) der OM-erhaltend operierten T3/T4-Tumoren und in 20% (1/5) der nicht OM-erhaltend operierten T3/T4-Tumoren ein Lokalrezidiv innerhalb der ersten 6 Monate.
Schlussfolgerungen: Im Rahmen der radikalen Resektion (R0) bei fortgeschrittenem (Stadien T3/T4) Plattenepithelkarzinom des äußeren Gehörgangs erscheint der chirurgische Erhalt der Ohrmuschel als eigenständiger Risikofaktor für das Auftreten eines Lokalrezidives.