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Automatisches Spracherkennungssystem zur Quantifizierung von Veränderungen der Nase und Nasennebenhöhlen auf die Sprachverständlichkeit
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Published: | April 17, 2009 |
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Eine veränderte Nasalität zeigt Auswirkungen auf die Verständlichkeit von Gesprochenem. Veränderungen im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen sowie daraus resultierende chirurgische Eingriffe scheinen die Sprachverständlichkeit zu beeinflussen. Ist es möglich dies mit einem automatischen Spracherkennungssystem zu quantifizieren?
Als Untersuchungskollektiv dienten 20 Patienten (8 Frauen, 12 Männer, 18 – 93 Jahre), die für eine Nasen- oder Nasennebenhöhlenchirurgie stationär aufgenommen worden waren. Die Sprachverständlichkeit wurde anhand von Sprachaufnahmen eines gelesenen Standardtextes („Der Nordwind und die Sonne“) mit einem bereits an anderen Kollektiven geprüftem automatischem Spracherkennungssystem ermittelt. In der Bewertung wurde die Worterkennungsrate (WR), d.h. der Anteil korrekt erkannter Wörter einer Wortreihe angegeben, Die Untersuchung der Patienten erfolgten am Tag vor der Operation (t1), mit Nasentamponade am ersten postoperativen Tag (t2) und drei Monate postoperativ (t3).
Die WR zeigte keine Korrelation hinsichtlich Alter und Geschlecht. Es zeigte sich eine signifikante Abnahme der WR von Zeitpunkt t1 zu t2. Die WR nahm von Zeitpunkt t2 zu t3 erneut signifikant zu. Im Vergleich der Zeitpunkte t1 und t3 fand sich eine bessere Verständlichkeit zum Zeitpunkt t3, jedoch nicht signifikant.
Die Ergebnisse zeigen erstmalig, dass eine Quantifizierung der Sprachverständlichkeit bei Veränderungen von Nase und Nasennebenhöhlen mit einer automatischen Spracherkennung möglich ist. Eine Operation von Nase oder Nasennebenhöhlen scheint in diesem Kollektiv langfristig nur geringe Veränderungen der Sprachverständlichkeit zu verursachen, hier ist jedoch Krankheitsbild und Operation differenziert zu diskutieren.