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Physiologische und pharmakodynamische Effekte mit Nahtmaterialien an humanen Fibroblasten
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Published: | April 17, 2009 |
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Frage: Nahtmaterialien sind in der Kopf- und Halschirurgie nicht mehr wegzudenken. Es wird geklärt, in wieweit sich die Adhärenz von Fibroblasten auf Nahtmaterialien unterscheiden.
Material und Methoden: Es wurden humane Fibroblasten genutzt. Die Charakterisierung erfolgte mit einem Zellmarker. 37 Fäden wurden zur Testung eingesetzt. Die Beurteilung der Adhärenz gelang licht- und rasterelektronenmikroskopisch. Zusätzlich erfolgte an den Fäden eine EDX-Analyse. Von 5 Fäden (teilresorbierbar/resorbierbar und nichtresorbierbar) konnten pharmakodynamische Effekte ermittelt werden. Die Zellen wurden im Inkubator mit den Fäden unter physiologischen Bedingungen für 10d kultiviert. Vor und nach der Analyse erfolgte eine Vitalitätsbestimmung. Gleichzeitig wurde die Zellproliferation quantitativ ermittelt. Die Zytotoxizität gelang mit dem LDH-Test.
Ergebnisse: An allen Fäden konnte eine Adhärenz beobachtet werden. Es ergab sich bei der LDH-Analyse keinen signifikanten Unterschied. Die Vitalität der Zellen betrug 98%. Durch die EDX-Bestimmungen wurde die chem. Zusammensetzung der Fäden analysiert. Bei den pharmakodynamischen Effekten (Atmung, Zellimpedanz, Ansäuerung) zeigte sich an den nichtresorbierbaren Fäden keine Beeinflussung des Zellmetabolismus. Jedoch wurde dieser von den teil-/resorbierbaren Fäden signifikant beeinflusst.
Fazit: Für alle chirurgischen Fächer ist es sehr wichtig Nahtmaterialien zu entwickeln, die lokal das Wachstumsverhalten der Zellen hemmend oder proliferierend beeinflussen. In unserer Studie konnte erstmalig eine lückenlose Überwachung von 3 Parametern (Atmung, Zellimpedanz, Ansäuerung) erfasst werden. Es handelte sich dabei um Endpunktanalysen und um kontinuierliche Messungen über einen längeren Zeitraum.