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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Wirksamkeit zweier intraoperativ applizierter, lokaler Analgetika bei Tonsillektomie – eine prospektive, randomisierte Doppelblindstudie

Meeting Abstract

  • corresponding author Klaus Stelter - Klinik für HNO der Ludwig-Maximillians-Universität, München
  • Christian Lübbers - Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Amper Kliniken AG, Dachau
  • John Martin Hempel - Klinik für HNO der Ludwig-Maximillians-Universität, München
  • Hjalmar Hagedorn - Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Amper Kliniken AG, Dachau
  • Alexander Berghaus - Klinik für HNO der Ludwig-Maximillians-Universität, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod488

doi: 10.3205/09hnod488, urn:nbn:de:0183-09hnod4886

Published: April 17, 2009

© 2009 Stelter et al.
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Text

Fragestellung: In Vorstudien konnte gezeigt werden, dass die perioperative Infiltration der Tonsillektomiewunde mit Bupivacain eine signifikante postoperative Schmerzreduktion bewirkt. Nun sollte geklärt werden, ob die Infiltration mit einer Mischung aus Bupivacain, Mepivacain und Epinephrin wirkungsvoller ist, als die alleinige Infiltration mit dem langwirksamen Bupivacain.

Material und Methoden: Es wurden 60 Patienten im Alter zwischen 5 und 68 Jahren, die zur Tonsillektomie anstanden, auf 4 Studiengruppen randomisiert verteilt:

1.
Bupivacaininfiltration auf der linken Seite gegen die Mischung nach Tonsillektomie auf der rechten Seite.
2.
Bupivacaininfiltration auf der rechten Seite gegen die Mischung links.
3.
Bupivacaininfiltration auf beiden Seiten
4.
Die Mischung auf beiden Seiten

Die Patienten wurden 6 Tage postoperativ hospitalisiert und der Schmerz anhand der Visuellen Analog Skala für beide Seiten getrennt sowohl in Ruhe, als auch bei Nahrungsaufnahme von einer Krankenschwester erhoben.

Ergebnisse: Es konnte kein signifikanter Unterschied im postoperativen Schmerzverhalten zwischen den Studiengruppen festgestellt werden. 5 Patienten bluteten nach, bei 2 Patienten musste die Blutung operativ gestillt werden. In 4 Fällen kam es nach Infiltration mit der adrenalinhaltigen Mischung zu einer Tachykardie, die von anästhesiologischer Seite keiner Handlung bedurfte.

Schlussfolgerung: Die perioperative Infiltration der Tonsillenloge nach Tonsillektomie mit einer Mischung aus Bupivacain, Mepivacain und Epinephrin bringt keine Vorteile im postoperativen Schmerzmanagement gegenüber der alleinigen Gabe von Bupivacain. Die Infiltration der Pharynxmuskulatur mit adrenalinhaltigen Medikamenten führt dafür zu einer messbaren Tachykardie.