Article
Die Rolle von Neutrophilen Granulozyten und deren Modulation bei Kopf-Hals-Tumoren
Search Medline for
Authors
Published: | April 17, 2009 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Im Verlaufe der Tumorigenese und Tumorprogression kommt es zu einer intensiven Interaktion von tumoralen Faktoren und Komponenten des körpereigenen Immunsystems. Besonders Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches sind durch eine ausgeprägte Immunsuppression gekennzeichnet. Die Rolle von Granulozyten bei der Interaktion von Tumor und Immunsystem ist noch weitgehend unklar.
Methode: Leukozytensubpopulationen sowie Zytokine und Chemokine im peripheren Blut von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren (n=50) und gesunden Spendern wurden per Durchflußzytometrie bzw. ELISA analysiert. In in vitro Untersuchungen wurde die Zellbiologie neutrophiler Granulozyten in Gegenwart eines Tumormilieus untersucht.
Ergebnisse: Bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren ist die Gesamtzahl von neutrophilen Granulozyten im peripheren Blut erhöht. Der Serum-IL-8-Spiegel ist ebenfalls erhöht und korreliert mit der in der radiologischen Bildgebung ausgemessenen Tumorgröße. Tumorzellüberstand moduliert wichtige zellbiologische Eigenschaften der Granulozyten wie Aktivierung, Apoptose oder Migration.
Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren modulieren von Tumoren freigesetzte Faktoren die Immunbiologie neutrophiler Granulozyten. Da diese Zellen zahlreiche reaktive Metabolite und Immunmodulatoren freisetzen, ist dies von erheblicher Konsequenz für die Biologie des malignen Gewebes. Aktuelle Untersuchungen beschäftigen sich mit den funktionellen Konsequenzen dieser tumor-vermittelten Modulation der Granulozytenbiologie.