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Genexpression und subzelluläre Lokalisation von hBD-1 in Neoplasien der Mundhöhle und der Speicheldrüsen
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Humane ß-Defensine (hBDs) können als Teil des angeborenen Immunsystems in entzündlichen Prozessen der Mundhöhle und im Speichel nachgewiesen werden. Sie wirken lokal antimikrobiell und verhindern aszendierende Infektionen. Dabei wird hBD-1 konstitutiv exprimiert, während hBD-2 und hBD-3 induzierbar sind. In epithelialen Neoplasien scheint hBD-1 darüber hinaus ein Tumorsuppressor zu sein.
Methoden: In Proben gesunder Gingiva (n=5), in Reizfibromen (n=5), Leukoplakien (n=5), Proben von Plattenepithelkarzinomen (n=5), gesunden Speicheldrüsen (n=5) und Gewebeproben verschiedener Speicheldrüsentumore (n=25) wurden molekularbiologisch quantitative Genexpressionsstudien mittels Realtime-PCR durchgeführt. Immunhistochemisch wurde ferner die zelluläre bzw. subzelluläre Protein-Lokalisation humaner ß-Defensine analysiert.
Ergebnisse: Dabei wurde eine fünfzigfache Reduktion der Genaktivierung von hBD-1 in Plattenepithelkarzinomen gegenüber gesunder Gingiva detektiert. Eine signifikante Genexpressionsreduktion (p=0.03) wurde in pleomorphen Adenomen gegenüber gesunden Speicheldrüsengewebeproben gefunden. Für die induzierbaren humanen ß-Defensine hBD-2 und hBD-3 wurden keine bzw. leicht erhöhte Änderungen des Transkriptlevels nachgewiesen. Im Gegensatz zu gesundem Gewebe, bei dem hBD-1 in der Immunhistochemie eine zytoplasmatische Verteilung aufwies, war das Peptid in pleomorphen Adenomen vorzugsweise im Zellkern aufzufinden.
Schlussfolgerung: Über eine vermehrte Expression des konstitutiven hBD-1 in entzündlichen Geweben hinaus konnten wir erstmalig in Malignomen der Mundhöhle und der Speicheldrüsen eine verminderte Genexpression beschreiben. Ferner war eine Translokation des Peptids in den Zellkern zu sehen.