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Bedeutung der elektiven Neck dissection beim glottischen pT2 Larynxkarzinom
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Die Inzidenz zervikaler Lymphknotenmetastasen (pN) bei Patienten mit glottischem pT2 Larynxkarzinom ohne präoperativen Anhalt für Halsmetastasen (cN0) und der Einfluß einer elektiven Neck dissection auf das Gesamtüberleben der Patienten ist unklar.
Methoden: Wir analysierten alle Patienten mit einem pT2 glottischen Larynxkarzinom, die zwischen 1996 und 2005 in den Tumorzentren Thüringens (Erfurt, Gera, Jena, Nordhausen, Suhl) erfasst wurden. Mittels Kaplan-Meier-Schätzung wurde das Überleben mit und ohne Neck dissection verglichen.
Ergebnisse: Insgesamt waren im Beobachtungszeitraum in Thüringen 3822 HNO-Malignome dokumentiert. 73 Patienten hatten ein glottisches pT2 Larynxkarzinom. Der mediane Follow up betrug 38 Monate. Das Durchschnittsalter lag bei 64 Jahren. Bei 35 Patienten wurde eine elektive Neck dissection vorgenommen. In 3/35 Fällen war ein Lymphknotenbefall ≥ pN1 dokumentiert. 35 Patienten wurden postoperativ bestrahlt. Die mittlere Gesamtüberlebenszeit für Patienten mit und ohne Neck dissection betrug im Mittel 71,1 ± 9,1 Monate bzw. 78,9 ± 8,2 Monate. Ein signifikanter Unterschied bezüglich des Gesamtüberlebens bestand nicht (Log Rank, p=0,736). Mögliche andere Risikofaktoren und Daten zur lokoregionären Kontrolle werden auf dem Kongress vorgestellt.
Schlussfolgerung: Im Thüringer Patientenkollektiv von pT2 glottischen Tumoren konnte durch eine elektive Neck dissection kein signifikanter Überlebensvorteil erzielt werden. Aus diesem Grund sowie aufgrund der beobachteten geringen Rate zervikaler Lymphknotenmetastasen (< 10%) erscheint die regelmäßige Durchführung einer elektiven Neck dissection bei Patienten mit pT2 glottischem Larynxkarzinom diskussionswürdig.