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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Bcl-2 schützt vor Hörverlust durch Lärmtrauma im Mausmodell

Meeting Abstract

  • corresponding author Susanna Ch. Pfannenstiel - HNO-Klinik Universität Heidelberg, Heidelberg
  • Douglas E Brough - GenVec Inc., Gaithersburg, Maryland, U.S.A.
  • Hinrich Staecker - Department of Otolaryngology, Head and Neck Surgery, KUMC, Kansas City, Kansas, U.S.A.
  • Peter-K. Plinkert - HNO-Klinik Universität Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod174

doi: 10.3205/09hnod174, urn:nbn:de:0183-09hnod1747

Published: April 17, 2009

© 2009 Pfannenstiel et al.
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Text

Einleitung: Die bcl-2 Subfamilie ist für pro-survival Effekte im Rahmen des mitochondrialen Apoptoseweges der Zellen bekannt. Nach Überexpression von bcl-2 konnte ein verbessertes Überleben von Haarzellen des Innenohres in vivo und in vitro nachgewiesen werden.

Material und Methoden: Wir applizierten C57BL/6-Mäusen unter Anästhesie einen bcl-2 tragenden Adenovektor bzw. einen Kontroll-Adenovektor über den hinteren Bogengang. Drei Tage postoperativ wurden die Tiere einem Lärmtrauma von 16 kHz und 115 dB für 2 Stunden ausgesetzt. Eine weitere Kontrollgruppe wurde ausschließlich dem Lärmtrauma ausgesetzt. Zehn Tage nach Lärmtrauma wurden die Felsenbeine zur histologischen Beurteilung entnommen, in Gelatine eingebettet, serielle Schnitte durchgeführt und mit Eosin gefärbt. Unter Konfokalmikroskopie wurde die Ausdehnung des Schadens an den inneren und äußeren Haarzellreihen gemessen. Zudem wurden die Hörschwellen mittels BERA und die DPOAE vor Beginn und am Ende der Behandlung verglichen.

Ergebnisse: Nach Applikation von bcl-2 zeigten sich sowohl histologisch, als auch physiologisch geringere Schäden als Folge des Lärmtraumas im Vergleich zu den mit Kontrollvektor behandelten und mit Lärmtrauma alleine behandelten Tieren. Die funktionellen Verluste waren in den hohen Frequenzen (BERA, DPOAE) stärker ausgeprägt als die morphologischen Schäden.

Diskussion: Lärmexposition kann zwei Arten von physiologischen Zelltod auslösen: Nekrose und Apoptose. Neben dem Verlust von Haarzellen gibt es nach Lärmexposition weitere strukturelle Veränderungen am Innenohr, wie den Verlust von Stereozilien und postsynaptische Schäden. Bcl-2 greift in den Apoptoseweg der Zellen ein. Es kann deshalb nur zum Teil vor den Folgen einer Lärmexposition schützen.