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Metachrone sinunasale Karzinome nach Laryngektomie
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Published: | April 17, 2009 |
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Einleitung: Metachrone Zweitkarzinome nach Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes treten in 15% der Fälle auf. In den Nasennebenhöhlen und der Nasenhaupthöhle sind sie mit 1% selten, führen aber aufgrund des häufig fortgeschrittenen Stadiums bei Diagnosestellung zu einer erheblichen Verschlechterung der Prognose. Die Herausforderung in der onkologischen Nachsorge beruht auf der verschleierten Symptomatik aufgrund der pathophysiologischen Veränderungen nach Laryngektomie. Mit Blick auf die spärliche Literatur berichten wir über unsere Erfahrungen mit metachron aufgetretenen sinunasalen Karzinomen nach Laryngektomie.
Patienten und Methoden: In einer retrospektiven Analyse untersuchten wir alle Patienten, die an unserer Klinik ein metachrones sinunasales Karzinom nach Laryngektomie entwickelten.
Ergebnisse: Von 2003–2005 entwickelten fünf Patienten in einem Zeitraum von 7 Monaten – 38 Jahren nach Laryngektomie ein metachrones sinunasales Plattenepithelkarzinom. Vorrangige Beschwerden waren das Druckgefühl im Bereich des Gesichtsschädels und das Nasenbluten. Alle Zweitkarzinome (T3-T4) traten in der Kiefer- bzw. der Nasenhaupthöhle auf. Bei zwei Patienten war eine chirurgische Therapie möglich, alle anderen wurden einer primären Radio-Chemotherapie zugeführt. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 6–20 Monate.
Schlussfolgerungen: Metachrone sinunasale Karzinome nach Laryngektomie werden erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Ursachen dafür ist vorrangig die fehlende Frühsymptomatik. Zum Diagnosezeitpunkt sind die Therapieoptionen eingeschränkt.Insbesondere bei der Tumornachsorge laryngektomierter Patienten sollten die Nase und die Nasennebenhöhlen trotz fehlender Beschwerden nicht vernachlässigt werden.