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80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Uni- und bilaterale CI-Versorgung – Einfluss auf Sprachverständnis, Lebensqualität, Tinnitushabituation und Stresserleben

Meeting Abstract

  • corresponding author Heidi Olze - HNO-Klinik, Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • Stefan Gräbel - HNO-Klinik, Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • Anke Hirschfelder - HNO-Klinik, Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • Hendrike Gärtner - HNO-Klinik, Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • Birgit Mazurek - HNO Klinik, Tinnituszentrum, Charité, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod073

doi: 10.3205/09hnod073, urn:nbn:de:0183-09hnod0738

Published: April 17, 2009

© 2009 Olze et al.
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Text

Einleitung: Ziel der Studie war die komplexe Untersuchung des Behandlungserfolgs nach uni- und bilateraler Cochlear Implant (CI)-Versorgung durch die Erhebung von Lebensqualitäts-Scores und Sprachtests unter besonderer Berücksichtigung der Faktoren Tinnitus und Stress.

Methoden: In die Studie wurden 57 postlingual ertaubte Erwachsene, die unilateral (n=37) oder bilateral (n=20) mit einem CI versorgt wurden, eingeschlossen. Zur Anwendung kamen der Nijmegen Cochlear Implant Questionnaire (NCIQ), der Tinnitusfragebogen (Göbel) und der Perceived Stress Questionnaire (PSQ). Zusätzlich wurden Daten zum Sprachverständnis und zum Richtungshören erhoben (Freiburger Einsilber S = 70dB, HSM-Satztest S = 70dB/ SN = 15dB) und die Ergebnisse innerhalb der Gruppen und zwischen uni- und bilateral versorgten Patienten verglichen.

Ergebnisse: In beiden Gruppen zeigte sich im NCIQ und im PSQ eine signifikante Verbesserung der Scores nach dem 1.CI. Der Tinnitus-Score war nach CI in beiden Gruppen signifikant verringert, nach bilateralem CI ergab sich darüber hinaus eine signifikante Tinnitusreduktion zur unilateral versorgten Gruppe. Der Tinnitus-Score nach CI korrelierte signifikant mit dem PSQ-Score und negativ signifikant mit dem NCIQ-Score. In beiden Sprachtests ergab sich eine signifikante Verbesserung in der bilateralen Situation gegenüber dem Hören mit einem CI. Bilaterale CI-Träger profitierten zusätzlich vom Head-Shadow-Effekt, Squelsh-Effekt und binauralen Summationseffekten.

Schlussfolgerungen: Die positiven Effekte des CI erstrecken sich neben der Verbesserung des Sprachverstehens auch auf die Lebensqualität, die Tinnitushabituation und das Stresserleben. Bilateral versorgte Patienten erzielten in allen diesen Bereichen einen zusätzlichen Benefit.