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Computerassistierte Klassifikation von EMG-Signalen des N. facialis in der Ohr- und Parotischirurgie
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Published: | April 22, 2008 |
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Die Komplikationsrate für eine Verletzung des N.VII in der Felsenbein-und Parotischirurgie liegt zwischen 2% und 6%. Verbesserte intraoperative Informationen zum Verlauf des Nervens sind wünschenswert. Diese Arbeit untersucht die Möglichkeit, die spontanen und getriggerten intraoperativen EMG-Signale mit Hilfe einer Software für die intraoperative Verlaufsbestimmung des Nervens zu klassifizieren.
Für die Aufzeichnung der EMG-Signale wurde ein handelsübliches Neuromonitoringgerät (Neurosign 100, inomed) verwendet. Zur Signalauswertung erfolgte an 5 Eingriffen(3XParotidektomie, 2XMastoidektomie). Der Algorithmus der Klassifikationssoftware beruht auf der Auswertung der Spannungs-Zeit-Kurve. In Abhängigkeit von der gewählten Reizzstromstärke wird durch die Prozessoreinheit zwischen Artefakten und richtig-positiven Signalen unterschieden. Intraoperativ wurde die Stimulationssonde wie gewohnt und zusätzlich in der Peripherie des Nervens sowie direkt am Nervenverlauf angesetzt. Im Falle eines Alarms der Systems gab der Operateur an, ob er das Signal als richtig einschätzt. Außerdem erfolgte im Anschluss zusätzlich eine Überprüfung des Nervenverlaufes durch eine konventionelle EMG-Ableitung. Insgesamt wurden 51 Messereignissen in die Untersuchung einbezogen.
Alle 51Messungen zeigten richtig-positive Ergebnisse. Es konnten keine Unterschiede zwischen dem temporalen und extratemporalen Nervenverlauf gefunden werden.
Das untersuchte System eignet sich zur Klassifikation von EMG-Signalen des N.VII in der HNO-Chirurgie. Dadurch ist eine verlässliche Unterscheidung zwischen Artefakten und richtigen Signalen möglich. Ausserdem kann das Prinzip zur Integration der dynamischen Verlaufsdaten in die CT-Navigation und zur Leistungssteuerung aktiver Instrumente genutzt werden.