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79th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Stellenwert emissarischer Venen bei der operativen Therapie von temporalen Paragangliomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Jörg Schipper - Univ.-HNO-Klinik, Düsseldorf
  • Thomas K. Hoffmann - Universitäts-HNO-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Martin Wagenmann - Universitäts-HNO-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Walter Stummer - Neurochirurgische Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Felix Knapp - Universitäts-HNO-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Thomas Klenzner - Univ.-HNO-Klinik, Düsseldorf
  • Bernd Turowski - Abteilung für Neuroradiologie, Institut für Diagnostische Radiologie, Universität Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod616

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Published: April 22, 2008

© 2008 Schipper et al.
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Text

Einleitung: Bei der operativen Entfernung von temporalen Paragangliomen sind mögliche Veränderungen der cerebralen Blutabflusswege aus dem Circulus Willisii zu beachten. Wenn der cerebrale Blutabfluss unilateral dominiert und der Abfluss über den Bulbus venae jugularis mangels Anlage im Fall von Gefäßfehlbildungen bzw. -variationen komplett fehlt oder das Lumen durch Tumorwachstum wie etwa bei einem temporalen Paragangliom verlegt wird, können durch eine überproportionale Lumenerweiterung emissarische Kollateralgefäße diese Funktion übernehmen. Die Unkenntnis einer solchen Besonderheit kann im Falle einer Sakrifizierung solcher ursprünglich redundanten Venen zu einem hämorragischen Hirninfarkt führen.

Methode: Eine präoperative angiographische Untersuchung ist daher obligat. Anhand von zwei Fallbeispielen von Patienten mit temporalen Paragangliomen vom Typ C wird das veränderte Abflussmuster über emissarische Kollateralvenen aufgezeigt und analysiert.

Ergebnisse: Bei drei Patienten war auf der Tumorseite bzw. der zu operierenden Seite bei Knochenfehlbildung des Os temporale der Bulbus vena jugularis dominant. Auch beim Versuch einer langsamen Blockierung des Blutabflusses mittels Ballonkatheter fanden sich keine weiteren sich neu öffnenden bzw. erweiternde kompensatorischen Kollateralgefäße.

Schlussfolgerung: Bei Gefäßfehlbildungen kann unter Umständen unter Einsatz der Navigation und präoperativer Planung eines günstigen Zugangsweges ohne Kontakt zu der nativen emissarischen Kollateralvene die Operation sicher durchgeführt werden oder bei einem entsprechenden Blutabflussminutenvolumen durch einen venösen Bypass oder Stunt in der venösen Phase der Blutabfluss auf der dominanten Seite sichergestellt werden.