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Messung der subjektiven Betroffenheit durch eine tracheoösophageale Ersatzstimme – ein Methodenvergleich
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Published: | April 22, 2008 |
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Einleitung: Die tracheoösophageale Ersatzstimme gilt als „State of the Art“ der Stimmrehabilitation Laryngektomierter. Trotzdem weicht natürlich auch diese Ersatzstimme von einer normalen Stimme ab. Zwar ist die subjektive Betroffenheit durch die auffällige Ersatzstimme ein Endpunktparameter der Diagnostik und Therapie, deren Operationalisierung ist aber bisher nicht abgeschlossen.
Methoden: Vor diesem Hintergrund wurden in dieser Studie unterschiedliche Erhebungsverfahren an männlichen Laryngektomierten (n=33; Alter: 60,7±8,3 Jahre; Laryngektomie vor >1 Jahr; kein Rezidiv; keine Metastasen) mit unterschiedlich gut funktionierender tracheoösophagealer Ersatzstimme mittels Provox®-Stimmventilprothese verglichen, nämlich die Fragebögen zum stimmbezogenen Handicap VHI (Voice Handicap Index, er gilt heute als „Goldstandard“) und zur stimmbezogenen Lebensqualität VRQOL (Voice Related Quality of Life) sowie eine vierstufige Kategorisierung (Ich fühle mich durch meine Stimme nicht – leicht – mittelmäßig – schwer beeinträchtigt).
Ergebnisse: Die Ergebnisse des VHI- und VRQOL-Fragebogens korrelieren mit r=-0,82 und p<0,001; beide Bögen korrelieren nicht mit der vierstufigen Kategorisierung (p>0,05).
Schlussfolgerung: Die vordergründig einfach anmutende vierstufige kategoriale Bemessung der subjektiven Betroffenheit durch die tracheoösophageale Ersatzstimme ist für die Klinik ungeeignet. Der 10 Fragen umfassende VRQOL-Fragebogen liefert die selben Ergebnisse wie der 30 Fragen umfassende VHI-Fragebogen und ist somit das aussagekräftigste und ökonomischste Erhebungsverfahren. Er wird zur Anwendung empfohlen.