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Untersuchungen zum anatomischen Verlauf der Chorda tympani und dem Auftreten von postoperativen Schmeckstörungen nach Mittelohroperationen
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: Die postoperative Störung des Schmecksinnes ist eine bekannte Komplikation otochirurgischer Eingriffen. Das Ziel der prospektiven Studie ist es, einen möglichen Zusammenhang zwischen dem anatomischen Verlauf der Chorda tympani und dem Auftreten postoperativer Schmeckstörungen aufzuzeigen.
Material und Methoden: Präoperativ erfolgte die Testung mit standardisierten Sprühproben (süß, sauer, salzig, bitter). Der Verlauf der Chorda tympani wurde intraoperativ nach 3 topographischen Kriterien beurteilt: Der Winkel, die Höhe und Tiefe des Nervenaustritts aus dem Knochen wurden erfaßt. Bei postoperativ aufgetretenen Schmeckstörungen wurden die Patienten in regelmäßigen Abständen nachuntersucht.
Ergebnisse: Es wurden 45 Patienten (24 Männer, 21 Frauen) in die Studie aufgenommen. Der Altersdurchschnitt lag bei 46,2 Jahren. Der Austrittswinkel der Chorda aus dem Knochen betrug 26-mal bis 30º, 17-mal zw. 30º und 60º und 2-mal zw. 60º und 90º. Der Austritt der Chorda lag 17-mal im kranialen, 25-mal im mittleren und 3-mal im kaudalen Drittel der hinteren Gehörgangswand. In neun Fällen war der Austritt im Niveau des Anulus, 20-mal medial des Anulus ohne Knochenüberhang und 16-mal mit einem Knochenüberhang. In 41 Operationen wurde die Chorda anatomisch erhalten, während sie bei 4 Eingriffen durchtrennt werden mußte. Postoperativ lag in 89% der Fälle lag keine Beeinträchtigung des Schmeckens vor. Eine Korrelation zum anatomischen Verlauf konnte nicht hergestellt werden.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen einen variablen Verlauf der Chorda tympani, auf die sich der Operateur einstellen muß. Jedoch entscheidet in der Regel die Art der Ohroperation über die Wahrscheinlichkeit einer postoperativen Schmeckstörung.º