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Feingewebliche Untersuchung von explantierten BAHA Knochenankern
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Published: | April 24, 2007 |
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Trotz der guten Ergebnisse bei der Hörrehabilitation von Patienten mit reiner oder kombinierter Schalleitungsschwerhörigkeit durch verankerte Knochenleitungshörgeräte, gibt der die Haut penetrierende Knochenanker wegen seiner Infektionsgefahr des umliegenden Gewebes Anlass zur Diskussion.
In der vorliegenden Studie wurde das umgebende Gewebe von explantierten Knochenankern sowie die Knochenanker selbst feingeweblich untersucht. Bei drei Patienten mussten wegen Ertaubung und notwendiger CI-Versorgung sowie eines Falles meningealer Reizung, die Implantate entfernt werden. Alle Implantate waren zum Zeitpunkt der Explantation stabil, die Umgebung klinisch entzündungsfrei. Die Verweildauer der Implantate betrug im Mittel 11 Monate. Die Haut und das Weichgewebe wurden exzidiert und pathohistologisch untersucht. Von Knochen und Knochenankern wurden histologische und Dünnschliffpräparate angefertigt. Von Schnappkupplung und Knochenankern wurden zudem rasterelektronenmikroskopische (REM) Aufnahmen angefertigt.
Die histologische Untersuchung der Haut und des Weichgewebes zeigte Befunde von geringradiger bis zu eitriger Entzündung immer in Kombination mit fibröser Vernarbung. Fremdkörpergranulome lagen nicht vor. Der Knochen selbst stellte sich vital dar. Die Gewindegänge waren im Dünnschliffpräparat vollständig mit Knochen gefüllt. Die REM- Auswertung zeigte eine vollständige Anhaftung knöcherner Strukturen zum Titanmaterial.
Die feingewebliche Untersuchung von explantierten Knochenankern nach BAHA Versorgung offenbart, dass die Implantate kein wesentliches Risiko für eine Osteomyelitis der Felsenbeinschuppe darstellen. Die hohe Biokompatibilität der aktiven Implantatoberfläche Titandioxid sorgt für eine stabile Osseointegration der Anker.