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Ein neues Konzept zur automatisierten Endoskopführung in der Nasennebenhöhlenchirurgie
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Die Funktionelle Endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie ist durch einhändige Präparation und Führung des Endoskops mit der nicht-dominanten Hand gekennzeichnet. Neben einer Verlängerung der Operationszeit ergeben sich daraus auch ergonomische Defizite für den Chirurgen. Ein automatisches Assistenzsystem soll stattdessen die Endoskopführung übernehmen.
Methoden: Analysen des konventionellen chirurgischen Workfows und mechanischer Haltesysteme folgte die präklinische Evaluationen des mechatronischen Endoskopführungs- (PA10-6C, MHI) und Assistenzsystems (modiCAS, ZESS, Siegen). Dabei wurden bestimmt: Zeitaufwand für präoperative Planung des Arbeitsraumes, chirurgische Genauigkeit und Präzision der intraoperativen Endoskoppositionierung, maximal auftretende Kräfte und Zeitbedarf.
Ergebnisse: Konzeptbedingte Instrumentenwechsel machen 41,1%, d.h. einen resultierenden Zeitbedarf von 18,9% (5,21 Minuten) der konventionellen FESS aus. Der Einsatz eines mechanischen Haltearms konnte nicht favorisiert werden. Das automatisierte System benötigte zur Definition des intranasalen Arbeitsraumes durchschnittlich 15.2 Minuten. Die maximale Abweichung des automatisch geführten Endoskops von einer geplanten Position betrug 0.85 mm (manuell 4.64), das maximales Kraftmoment betrug 1.1 N (manuell 9.8 N), zum Anfahren einer intranasalen Position wurden 7.25 s (manuell 12.64) benötigt.
Diskussion: Die Führung des Endoskops bei der FESS durch ein automatisiertes, motorgetriebenes System ist möglich, dabei würde sich ein modulares medizinisches Robotiksystem eignen. Das untersuchte System bietet Potential für die klinische Anwendung, wobei der Mensch-Maschine-Interaktion eine besondere Bedeutung zukommen wird.