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Unterliegt die Epistaxis bei Morbus Osler einem zirkardianen Rhythmus mit festen tages- und jahreszeitlichen Schwankungen?
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Die hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie, auch als Morbus Osler bekannt, ist eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung des Gefäßbindegewebes, die sich klinisch durch das Leitsymptom der rezidivierende Epistaxis auszeichnet. Aktuelle chronobiologische Untersuchungen konnten zeigen, dass das Auftreten der Epistaxis – ähnlich dem Herzinfarkt und dem Asthmaanfall – einer tageszeitlichen Schwankung unterliegt [Ref. 1]. In wieweit dies auch für die Epistaxis beim Morbus Osler zutrifft ist bislang nicht geklärt.
Material und Methoden: Bei 108 „Osler“- erkrankten Patienten wurde anhand eines standardisierten Fragebogens die Häufigkeit und Intensität der Epistaxis (nach Bergler et al. [Ref. 2]) sowie anhand von Visuellen Analog Skalen das verstärkte tages- und jahreszeitlich Auftreten der Epistaxis evaluiert.
Ergebnisse: Mehr als 90% der Morbus Osler erkrankten Patienten gaben eine Häufigkeit der Epistaxis von mehrmals täglich an, während die Blutungsintensität entsprechend einer Grad 3-Blutung (nach Bergler et al.) als schwergradig eingestuft wurde. Die Epistaxis konnte werde mit einem festen tageszeitlichen noch mit einem festen jahreszeitlichen Auftreten korreliert werden. Es fand sich allenfalls eine Trend hinsichtlich einem verstärkten Auftreten der Epistaxis in den Nachtstunden bzw. bei sehr kalten und sehr warmen Jahreszeiten.
Diskussion: Entgegen bisherigen chronobiologischen Untersuchungen zur Epistaxis mit einem hoch signifikanten biphasischen Muster im tageszeitlichen Auftreten, konnten wir in unserer Studie keinen zirkadianen Rhythmus der Epistaxis beim Morbus Osler zuordnen.