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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Ptosis und Cephalgie

Meeting Abstract

  • corresponding author Anke Mertens - Universitätsklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Doreen Barche - HNO Uniklinik, Magdeburg
  • Laszlo Scheinpflug - HNO Uniklinik, Magdeburg
  • Christoph Arens - HNO Uniklinik, Magdeburg
  • Jacqueline Färber - Institut für Mikrobiologie, Magdeburg
  • Stefan Vielhaber - Klinik für Neurologie, Magdeburg
  • Uwe Tröger - Institut für Pharmakologie, Magdeburg
  • Friedrich Scholz - HNO Uniklinik, Magdeburg
  • Cordula Scherlach - Institut für Neuroradiologie, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno630

doi: 10.3205/17hno630, urn:nbn:de:0183-17hno6303

Published: May 31, 2017

© 2017 Mertens et al.
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Text

Mucormykose ist die zweithäufigste Schimmelpilzinfektion bei immunsupprimierten Patienten und verläuft häufig rasch progredient (1, 2). Rhizopus verursacht am häufigsten Mucorinfektionen (früher: Zygomykose), gefolgt von Mucor und Lichtheimia (1, 3, 4, 5).

Wir berichten von einer 47-jährigen portugiesischen Patientin, die sich mit einer Ptosis links vorstellte. In der CT und der MRT der Nasennebenhöhlen zeigte sich eine Verschattung des linken Siebbeins und die Augenmuskeln schienen verdickt. 2 Tage später kam es unter Antibiose und Prednisolongabe zu einer Hebungseinschränkung des linken Bulbus. In der folgenden Nasennebenhöhlenoperation war die Schleimhaut insgesamt relativ reizlos. Histologisch wurde eine Mucormykose diagnostiziert. Die Patientin erblindete links, sodass die Indikation zur Exenteratio orbitae links und Re-Pansinusoperation zur Fokussanierung gestellt wurde. Die Patientin erhielt hochdosiert Amphotericin B für 4 Monate und später auch Posaconazol für 6 Monate sowie eine optimierte Blutzuckereinstellung. Bei bildmorphologischem Progress waren weitere operative Eingriffe bis zur Duraresektion nötig. Der Verlauf wurde durch den schlecht einstellbaren Diabetes mellitus, eine chronische Niereninsuffizienz, rezidivierende septische Episoden, einem postoperativen frontalen Epiduralhämatom und einer Influenza A Infektion erschwert.

Schlussendlich konnte die Patientin jedoch nach 8-monatiger Hospitalisation in die Rehabilitation entlassen werden. Eine Epithese wurde angepasst. Die Patientin ist bis jetzt, 1 Jahr nach Diagnosestellung, rezidivfrei.

Literatur beim Verfasser.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.