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Spezifizierung der Calciumkanäle von Primärneuronen des Nucleus cochlearis der Ratte durch Analyse der Calcium-Aktivität
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: 2011 wurden erstmals neuronale Stammzellen im Nucleus cochlearis der Ratte beschrieben (Rak et al. 2011). Um mehr Informationen über die Funktion dieser Zellen zu erhalten, sind deren Calciumkanäle, welche sich im Verlauf der Differenzierung ausbilden, von Interesse, da Calciumströme indirekt die Aktivität und Differenzierung der Neurone wiederspiegeln.
Methoden: Nuclei cochleares von P6 Ratten wurden mikroskopisch präpariert und nach Dissoziation in Einzelzellen für drei Tage in Stammzellmedium ausplattiert. Danach wurden sie für vier Tage in Differenzierungsmedium kultiviert. Anschließend wurden die Zellen mit dem Calcium sensitiven Fluorophor Oregon Green beladen. Es wurden am Tag 4 der Zelldifferenzierung Messungen mit den Calciumkanalinhibitoren Nifedipin, ω-Conotoxin MVIIC, Kurtoxin und SNX-482, sowie Kontrollmessungen ohne Inhibitorzugabe durchgeführt. Die Zellen wurden anschließend mit Paraformaldehyd fixiert und immunzytochemisch analysiert.
Ergebnisse: Es konnte nachgewiesen werden, dass die Calciumkanalinhibitoren in unterschiedlicher Ausprägung die intrazelluläre Calcium-Konzentration ansteigen ließen. Dies lässt sich durch die Blockade entsprechend ausgeprägter Calciumkanäle an den Somata und Dendriten der Neuronen erklären. Darüber hinaus zeigte sich, dass Neurone des Nucleus cochlearis in der Zellkultur Calciumkanäle vom L-, N-, P/Q-, R- und T-Typ in unterschiedlicher Verteilung in der äußeren Zellmembran der Somata sowie der Dendriten im Verlauf der Differenzierung exprimierten.
Schlussfolgerung: Bei der Ausbildung der elektrischen Aktivität des Nucleus cochlearis spielen unterschiedliche Calciumkanäle eine Rolle. Diese Erkenntnis erweitert das Verständnis zur Entwicklung und Funktion des auditorischen Systems.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.