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Vergleich des Multidifferenzierungspotentials von humanen und Kaninchen-Fettgewebsstammzellen
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: In der regenerativen Medizin werden mesenchymale Stammzellen aus Fettgewebe (ASC) in vitro und in vivo eingesetzt. Für ihre Charakterisierung werden ASC routinemäßig definierten Protokollen zum Nachweis ihres Multidifferenzierungspotentials unterzogen. Im Rahmen der Anwendung eines in vivo-Kaninchenmodells wurde das Multidifferenzierungspotential von humanen und Kaninchen-ASC sowohl qualitativ durch histologische Färbungen als auch quantitativ durch den molekularbiologischen Nachweis spezifischer Markergene verglichen.
Material und Methoden: Für die Untersuchungen wurden ASC aus Nackenfett von 6 Kaninchen sowie humane ASC aus Liposuktionsmaterial von 6 Patienten verwendet. Nach ihrer Expansion wurden sie mit definierten Medien einer chondrogenen, osteogenen und adipogenen Differenzierung unterzogen. Mit der Oil Red O-, der Alizarin Red-, der von Kossa- und der Alzianblau-Färbung erfolgte die histologische Darstellung. Mit der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wurde die Expression typischer Markergene wie Leptin und die Lipoproteinlipase für Fett, SOX-9 und Kollagen II für Knorpel sowie RUNX-2 und Osteocalcin für Knochen nachgewiesen.
Ergebnisse: Die PCR ergab für die Expression der Markergene für Fett und Knochen zwischen humanen und Kaninchen-ASC keine relevanten Unterschiede. Es zeigte sich jedoch eine im Vergleich höhere Expression von SOX-9 und Kollagen II bei den Kaninchen-ASC nach chondrogener Differenzierung.
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse geben Hinweise auf ein möglicherweise höheres chondrogenes Differenzierungspotential von Kaninchen-ASC. Unterschiede in den biologischen Eigenschaften der ASC verschiedener Spezies sind relevant für die Übertragbarkeit von Ergebnissen im Tiermodell auf den Menschen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.