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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Entwicklung eines Setups zur Untersuchung der Interaktion neuronaler Stammzellen der Hörbahn – ein Modell zur Rekonstruktion der Hörbahn in vitro ?

Meeting Abstract

  • corresponding author Kristen Rak - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Würzburg
  • Johannes Völker - Univ. HNO Klinik, Würzburg
  • Philipp Schendzielorz - Univ. HNO Klinik, Würzburg
  • Christine Völker - Univ. HNO Klinik, Würzburg
  • Sebastian Schraven - Univ. HNO Klinik, Würzburg
  • Andreas Radeloff - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Oldenburg
  • Rudolf Hagen - Univ. HNO Klinik, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno615

doi: 10.3205/17hno615, urn:nbn:de:0183-17hno6158

Published: April 13, 2017

© 2017 Rak et al.
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Text

Im Rahmen einer Schwerhörigkeit kommt es nicht nur zu Umbauvorgängen in der Cochlea, sondern auch die neuronalen Strukturen der Hörbahn sind betroffen. Dabei finden sich ein Verlust von Neuronen und eine Degeneration der auditorischen Kerngebiete. In den vergangen Jahren sind neuronale Stammzellen im Ganglion spirale, im Nucleus Cochlearis und im Colliculus inferior beschrieben worden. Diese Zellen könnten genützt werden, um der Degeneration der Hörbahn entgegenzuwirken. Es sind aber noch grundlegende Fragen offen, insbesondere nach einer möglichen Interaktion dieser Zellen, welche eine Voraussetzung für einen therapeutischen Einsatz wäre.

Um dieses zu untersuchen wurde ein Zellkultursetup entwickelt, welches es ermöglichte, die Zellen als Stammzellen getrennt zu propagieren und dann als differenzierte Einzelzellen gemeinsam zu kultivieren. Nach definierter Zeit in Kultur wurden die Zellen fixiert und mit spezifischen Antikörpern gegen neuronale, nicht neuronale und synaptische Proteine gefärbt.

Es fand sich in Kultur eine Interaktion aller drei neuronalen Stammzelltypen mit einem zeitlich abhängigen Aspekt. Die Zellen differenzierten in dem sich gebildeten Netzwerk in alle drei Zellarten der neuronalen Zelllinie aus. Zwischen neuronal differenzierten Zellen konnte eine Synapsenbildung beobachtet werden. Erste funktionelle Untersuchungen ergaben eine neuronale Aktivität.

Zusammenfassend konnten mit dem neuen Setup neuronale Stammzellen unterschiedlicher Kerngebiete der Hörbahn gemeinsam kultiviert werden. In zukünftigen Projekten sollen diese Zellen auch auf molekularbiologischer und funktioneller Ebene im Sinne eines in-vitro Modelles der Hörbahn untersucht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.