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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

In vivo-Langzeitergebnisse nach Implantation Fettstammzell-besiedelter Polyurethan-Fibrin-Komposite in Knorpeldefekte

Meeting Abstract

  • corresponding author Katrin Radeloff - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Nyat Tecle - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno614

doi: 10.3205/17hno614, urn:nbn:de:0183-17hno6142

Published: April 13, 2017

© 2017 Radeloff et al.
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Text

Einleitung: Adulte mesenchymale Stammzellen aus Fettgewebe (ASC) zeigen im Vergleich zu Knochenmarkstammzellen in vitro ein eingeschränktes Potential zur chondrogenen Differenzierung. In Vorversuchen ergaben sich Hinweise, dass die in vivo-Situation die Bildung extrazellulärer Knorpelmatrix fördert. Untersuchungen über 6 Monate in vivo sollen dies bekräftigen.

Methoden: ASC wurden aus dem Nackenfett von 6 Kaninchen isoliert, expandiert, in Fibringel resuspendiert und in Polyurethanschwämmchen (PU) eingebracht. Die Konstrukte wurden entweder für 10 Tage in Expansionsmedium kultiviert oder mit Chondrozytendifferenzierungsmedium (CM) unter Zugabe der Wachstumsfaktoren BMP-6 und TGF-ß3 in vitro vordifferenziert. Danach erfolgte die autologe Implantation in Ohrmuschel-Knorpeldefekte der jeweiligen Kaninchen für insgesamt 6 Monate. Danach wurden die Konstrukte explantiert und histologisch untersucht. Darüber hinaus wurde die Expression knorpelspezifischer Markergene mit der Polymerase-Kettenreaktion bestimmt.

Ergebnisse: Nach 6 Monaten in vivo zeigten sich histologisch in den Konstrukten teilweise große Areale mit knorpelähnlicher Morphologie und Anreicherung extrazellulärer Knorpelmatrix. Ein gewisser qualitativer Vorteil zeigte sich bei den Konstrukten, die vor der Implantation in Expansionsmedium gehalten wurden, jedoch waren auch interindividuelle Unterschiede feststellbar. Bezüglich der Expression knorpelspezifischer Markergene fand sich kein relevanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen.

Schlussfolgerungen: Nach 6 Monaten in vivo lässt sich knorpelähnliches Gewebe nachweisen, welches eine beginnende Integration in den Defekt zeigt. Die Vordifferenzierung der Konstrukte mit Differenzierungsmedium und Wachstumsfaktoren scheint keinen Vorteil zu bringen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.