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Einsatz von adipose-derived stem cells (ASC) in einem Modell für die Cochleaimplantation
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Die Haarzellen des Innenohres sezernieren neurotrophe Faktoren, die für die Etablierung und Aufrechterhaltung der Nervenverbindung notwendig sind. Nach einem Haarzellverlust fehlt diese neurotrophe Aktivität und die Fasern des Hörnervs degenerieren. Diese Degeneration verläuft speziesabhängig unterschiedlich schnell von peripher nach zentral. Für die Versorgung mit einem Cochleaimplantat (CI) ist die periphere Nervenfaser jedoch der optimale Stimulationsort.
ASC produzieren u.a. brain-derived neurotrophic factor (BDNF) und verbessern das Neuronenüberleben und die Neuritogenese. ASC können aus adultem Gewebe isoliert werden und daher als autologe Neurotrophinquelle dienen.
Methoden: ASC wurden aus dem Fettgewebe von Meerschweinchen isoliert und die Tiere durch eine lokale Applikation von Gentamicin bilateral vertäubt. Anschließend erfolgte eine autologe Transplantation von ASC in die Scala tympani und bei einem Teil der Tiere die Implantation eines CI. Eine Kontrollgruppe erhielt dieselbe Behandlung ohne ASC. Über einen Zeitraum von 8 Wochen wurden wiederholt eBERA Messungen und am Ende eine histologische Aufarbeitung durchgeführt.
Ergebnisse: Acht Wochen nach Ertaubung zeigte sich ein ausgeprägter Verlust der auditorischen Neurone. Dieser war in den basalen Abschnitten am stärksten ausgeprägt. In der ASC-Gruppe war dieser Verlust vor allem basal, dem Ort der ASC-Transplantation, signifikant geringer. Dies hatte auch einen Einfluss auf die Implantatfunktion.
Schlussfolgerungen: Eine ASC-Transplantation in die Cochlea verbessert das Überleben der Neurone im geschädigten auditorischen System. Dies scheint ein lokal begrenzter Effekt zu sein, der möglicherweise für eine Verbesserung der CI-Ankopplung genutzt werden kann.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.