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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Freisetzungskinetik von Wirkstoffen aus Nanocarriersystemen auf Biomaterialoberflächen in vivo

Meeting Abstract

  • corresponding author Jonas Eckrich - Univ. HNO-Klinik, Mainz
  • Sven Becker - Univ. HNO-Klinik, Mainz
  • Jürgen Brieger - Univ. HNO-Klinik, Mainz
  • Sebastian Strieth - Univ. HNO-Klinik, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno610

doi: 10.3205/17hno610, urn:nbn:de:0183-17hno6107

Published: April 13, 2017

© 2017 Eckrich et al.
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Text

Einleitung: Implantate aus porösem Polyethylen (PPE) werden für die Rekonstruktion von Knochen- und Knorpeldefekten eingesetzt. In bis zu 10 Prozent der Fälle gelingt die dauerhafte Integration jedoch nur unzureichend. Die Modifizierung der PPE-Oberfläche mit in Nanocarrier enkapsulierten bioaktiven Wachstumsfaktoren könnte bei kontrollierter Freisetzung die Gewebsintegration der PPE-Implantate verbessern.

Methode: Die Freisetzungskinetik neu entwickelter Serumalbumin-basierter Nanocarrier wurde über einen Zeitraum von 10 Tagen im Modell der transparenten Rückenhautkammer bei C57/Bl6-Mäusen mittels intravitaler Fluoreszenzmikroskopie evaluiert. Im Vorfeld wurde mittels eines Doppelemulsionsverfahrens der Fluoreszenzfarbstoff Rhodamin 6G in die Nanocarrier enkapsuliert und die Partikel anschließend elektrostatisch an die Oberfläche von PPE-Implantaten gebunden.

Die Freisetzungskinetik wurde im weiteren Verlauf durch die Messung der spezifischen Fluoreszenzintensität über dem Implantatbett sowie im umliegenden Normalgewebe quantifiziert.

Ergebnisse: Während die Fluoreszenzintensität ohne Enkapsulierung in Nanocarrier bereits nach einem Tag stark verringert war, zeigte die In vivo-Quantifizierung eine prolongierte und über einen Zeitraum von 10 Tagen gleichmäßige Freisetzung des Fluoreszenz-Tracers aus den Protein-Nanocarriern .

Schlussfolgerung: Protein-basierte Nanocarriersysteme erlauben eine kontrollierte Freisetzung von kleinmolekularen Substanzen und können bei Enkapsulierung bioaktiver Faktoren vielseitig zur Modifizierung von Implantatoberflächen verwendet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.