gms | German Medical Science

Einleitung: Um das Ausmaß einer Fazialisparese zu dokumentieren, gibt es weder bei den Grading Systemen noch bei Foto- oder Video-Aufnahmen einen internationalen Standard.

Methoden: Um eine Anwendung in der klinischen Routine zu ermöglichen, wurden handelsübliche Hardware bestehend aus 2 Webcams, 1 Bildschirm sowie LED-Beleuchtung verwendet. Während das Video abgespielt wird, werden synchron die Gesichtsbewegungen des Probanden aufgezeichnet. Das Instruktionsvideo gliedert sich in drei Teile: 1) dem Patienten wird der Ablauf erklärt. 2) mimische Bewegungsübungen werden jeweils einmal vorgemacht, bevor der Patient diese dreimal wiederholt. Für die Auswahl der Bewegungsmuster wurden verschiedene Grading Systeme (House-Brackmann, Sunnybrook, Stennert, Yanagihara) berücksichtigt. 3) Es erfolgt das Nachsprechen von Sätzen. Das Video dauert 11 min und 13 sec. Für die Qualitätskontrolle wurde ein Evaluationsbogen erstellt. Das Video wurde in deutscher und englischer Sprache aufgezeichnet.

Ergebnisse: Mithilfe des Instruktionsvideos wurden bisher 11 Probanden und 6 Patienten mit akuter als auch chronischer Fazialisparese gefilmt. Die so gewonnenen Videos ließen sich nach den oben genannten Grading Systemen auswerten. Die Aufzeichnung wurde von den Probanden und Patienten als gut erklärt und einfach nachzuahmen bewertet.

Schlussfolgerungen: Dieses Instruktionsvideo sollte die standardisierte Dokumentation von Fazialisparesen ermöglichen und so die Reliabilität der Klassifikation deutlich erhöhen. Eine bereits geplante automatische Auswertung wird zukünftig eine schnelle und objektive Klassifikation von Fazialisparesen erlauben.

Unterstützt durch: Dieses Projekt wurde durch das BMBF gefördert (IRESTRA Nr. 16SV7209).

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.