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Therapie und Prognose primärer Parotiskarzinome. Eine retrospektive Untersuchung der Behandlungsfälle der Jahre 2002-2015
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Published: | April 13, 2017 |
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In einer retrospektiven Studie wurden die Daten von 74 Patienten betrachtet, die in den Jahren 2002 bis 2015 wegen eines Parotiskarzinoms behandelt wurden. 12 Patienten wurden ausgeschlossen (vorangegangene Tumorerkrankung n=9, palliative Therapie n=3).
Untersucht wurde der Einfluss der prognostischen Parameter Alter, Geschlecht, T-, N-, M-Kategorie, UICC-Stadium, Histologie, Ausdehnung der Resektion, Resektionsstatus, adjuvante Strahlentherapie und Komplikationen der Therapie auf lokoregionäre Kontrolle, rezidivfreies und Gesamtüberleben.
Von den 62 Patienten waren 44 männlich und 18 weiblich. Das mediane Alter betrug 62 Jahre. 19 Patienten hatten bei Diagnosestellung eine Fazialisparese und 17 klagten über Schmerzen. Am häufigsten lagen folgende Tumorentitäten vor: Adenokarzinom NOS (n=11), Plattenepithelkarzinom (n=9), Azinuszell-Karzinom (n=7), Mukoepidermoid-Karzinom (n=7). Die übrigen Behandlungsfälle verteilten sich auf die anderen Entitäten. Bei 16 Patienten lag ein pT1-, bei 13 ein pT2-, bei 14 ein pT3-, bei 19 ein pT4a-Tumor vor. Bei 33 Patienten lag ein N0-Status vor (cN0, n=7; pN0, n=26). 29 Patienten hatten Halslymphknotenmetastasen (pN1, n=7, pN2, n=22) und 4 Fernmetastasen. Alle Patienten wurden parotidektomiert. Bei 54 Patienten erfolgte eine ipsilaterale Neck dissection. 44 Patienten wurden adjuvant bestrahlt.
26 Patienten entwickelten Rezidive (7 Lokalrezidive, 4 lokoregionäre Rezidive, 2 Halsmetastasenrezidive, 13 Fernmetastasen bei lokoregionärer Kontrolle). Die nach Kaplan-Meier geschätzte 3- und 5-Jahresrate für die lokoregionäre Kontrolle betrug 84,9% resp. 74,9%. Die 3- und 5-Jahresrate für das Gesamtüberleben betrug 77,1% resp. 56,4%. Von besonderer prognostischer Bedeutung sind histologischer Tumortyp und Differenzierungsgrad.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.