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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Eine seltene Form eines intraparotidealen Neurinoms des N. facialis – Fallbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Andrea Javorkova - Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Hendrik Graefe - Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Jens Eduard Meyer - Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno594

doi: 10.3205/17hno594, urn:nbn:de:0183-17hno5949

Published: April 13, 2017

© 2017 Javorkova et al.
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Hintergrund: Tumoren ausgehend aus dem N. facialis sind extrem selten. Es handelt sich meistens um gutartige Neurinome, die von den Schwann-Zellen des Nervs ausgehen. Im Bereich der Gl. parotis machen diese nur ca. 5 % der Tumoren des extratemporalen Abschnittes des N. facialis aus und sind differentialdiagnostisch von anderen Parotistumoren abzugrenzen.

Fallvorstellung: Wir stellen eine seltene Form eines myxoiden Schwannoms des N. facialis vor. Es handelt sich um einen 52-jährigen Patienten, der sich mit einer seit drei Jahren bestehenden, größenprogredienten schmerzlosen Schwellung präauriculär rechts vorstellte. Es bestanden keine Beschwerden seitens des Patienten. Die Funktion des N. facialis war vollständig intakt. Wir führten unter Annahme eines pleomorphen Adenoms eine operative Tumorentfernung aus der Gl. parotis durch. Intraoperativ kam es durch ausgeprägt aufgelockerte Architektur des Tumors zu einer Kontinuitätsunterbrechung des N. facialis mit konsekutiver Parese. Zweizeitig wurde eine Mastoidektomie mit Freilegung des Fazialiskanals und Dekompression des Nervs mit Resektion des Fazialisneurinoms im Felsenbein und entlang des peripheren Nervens sowie eine plastische Rekonstruktion durchgeführt.

Schlussfolgerung: Extrakranielle neurogene Tumoren können lange Zeit symptomlos bleiben. Ein abwartendes Verhalten mit klinischen und radiologischen Kontrollen steht einer radikalen operativen Therapie gegenüber. Eine frühzeitige Operation mit kompletter Exzision des Tumors ist auch unter Risiko einer Fazialisparese anzustreben, da mit zunehmender Tumorgröße auch die Komplikationsrate und das Entartungsrisiko steigen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.