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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Direkte postoperative Komplikationen nach Parotidektomie in Abhängigkeit vom Resektionsumfang: Erste Ergebnisse einer prospektiven, multizentrischen Beobachtungsstudie

Meeting Abstract

  • corresponding author Maria Grosheva - HNO Uniklinik Köln, Köln
  • Carina Pick - HNO Uniklinik Köln, Köln
  • Thordis Granitzka - HNO-Klinik, Uniklinikum Jena, Jena
  • Barbara Teichler - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Giessen, Gießen
  • Claus Wittekindt - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Giessen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Giessen, Gießen
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik, Uniklinikum Jena, Jena
  • Dirk Beutner - HNO Uniklinik Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno590

doi: 10.3205/17hno590, urn:nbn:de:0183-17hno5906

Published: April 13, 2017

© 2017 Grosheva et al.
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Einleitung: Ziel dieser prospektiven multizentrischen Studie war es zu prüfen, inwieweit der Umfang der Parotidektomie die peri- und postoperative Morbidität beeinflusst.

Methoden: Bei 131 Patienten wurde zwischen 07/2014-04/2016 eine Parotidektomie bei einer gutartigen Läsion im Außenlappen durchgeführt. Der OP-Situs und die Anzahl der präparierten 1-5 peripheren Fazialisäste 1. Grades wurden fotodokumentiert. Postoperative Komplikationen bis zur Entlassung und das Auftreten einer Sialocele bis zu 4 Wochen postoperativ wurden evaluiert.

Ergebnisse: Es erfolgte eine laterale Parotidektomie bei 92 (70%), totale bei 5 (4%), partielle und subtotale bei jeweils 15 (15%) Patienten. In 11 Fällen (8%) wurden 2 Fazialisäste, in 24 Fällen (18%) 3, in 23 (18%) 4 und in 73 Fällen (56%) 5 Äste dargestellt. Die OP-Dauer stieg signifikant mit der Anzahl der präparierten Fazialisäste an (p=0,03). 19 Patienten (15%) wiesen postoperative Komplikationen wie Nachblutung oder Speichelfistel (je 5; 4%), und 60 Patienten (46%) eine inkomplette Fazialisparese auf. Nach 4 Wochen bestand bei 14 (11%) Patienten eine Sialocele. Der Fazialis-Präparationsumfang hatte keinen signifikanten Einfluss auf die direkten postoperativen Komplikationen (p=0,44), weder auf die Prävalenz der Speichelfistel (p=0,29), noch auf die Prävalenz der Fazialisparese (p=0,1). Der Parese-Index bei Patienten mit 5 präparierten Fazialisästen war jedoch signifikant höher als bei weniger dargestellten Ästen (Stennert-Index bei Motilität, p=0,03; House Brackmann, p=0,06).

Schlussfolgerung: Der Umfang der Parotidektomie, gemessen an der Anzahl der dargestellten Fazialisäste, beeinflusste signifikant die OP-Dauer, hatte jedoch keinen Einfluss auf die Rate der direkten postoperativen Komplikationen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.