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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Anatomie des distalen Nervus hypoglossus – eine neue Einteilung in der Chirurgie der selektiven oberen Atemwegstimulation

Meeting Abstract

  • corresponding author Clemens Heiser - HNO, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Murat Bas - HNO, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Andreas Knopf - HNO, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Markus Wirth - HNO, Klinikum rechts der Isar, TU München, München
  • Benedikt Hofauer - HNO, Klinikum rechts der Isar, TU München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno573

doi: 10.3205/17hno573, urn:nbn:de:0183-17hno5731

Published: April 13, 2017

© 2017 Heiser et al.
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Text

Einleitung: Die Stimulationstherapie der oberen Atemwege stellt für Patienten mit obstruktiven Schlafapnoe (OSA) eine Therapiealternative dar. Hierbei ist die exakte Platzierung der Stimulationselektrode für das klinische Ergebnis entscheidend. Die distalen Enden des N. hypoglossus weisen eine hohe Variationsbreite auf. Ziel dieser Studie war es, die Normvarianten der distalen Äste des N. hypoglossus zu beschreiben und zu kategorisieren. Darüber hinaus sollte eine nützliche chirurgische Klassifikation entwickelt werden.

Methoden: 30 Patienten, welche von Juli 2015 bis Juni 2016 mit einem selektiven oberen Atemwegstimulator versorgt wurden, konnten eingeschlossen werden. Alle Implantationen wurden intraoperativ mit einem Mikroskop videodokumentiert und aufgenommen. Des Weiteren wurden Zungenbewegungen während der Implantation mit neurostimulatorischer Kontrolle aufgezeichnet sowie unterschiedliche Zungenbewegungen nach Aktivierung des Systems verglichen.

Ergebnisse: Drei verschiedene Verläufe der Nervenfasern, welche die transversale und vertikale Zungenmuskulatur innervieren, konnten beschrieben werden (Typ I: 19%, Typ II: 37%, Typ III: 37%). Drei verschiedene Verläufe der C1-Faser (Innervation des M. geniohyoideus) konnten beschrieben werden (Typ a: 59%, Typ b: 7%, Typ c: 33%). Zwei verschiedene Verläufe der finalen Faser des N. hypoglossus (Innervation des M. geniohyoideus) konnten beschrieben werden (Typ 1: 67%, Typ 2: 33%).

Schlussfolgerung: Die Untersuchungen zeigen die komplexe chirurgische Anatomie der distalen Äste des N. hypoglossus. Ein schematisches Klassifikationssystem wurde entwickelt, um zukünftigen Chirurgen zu helfen, die optimale und exakte Position für die Stimulationssonde in der selektiven oberen Atemwegstimulation zu identifizieren.

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Clemens Heiser und Benedikt Hofauer weisen auf folgenden Interessenkonflikt hin: Honorare für Vortragstätigkeit und finanzielle Unterstützung von Inspire Medical Systems (Maple Grove, USA) erhalten zu haben.