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Eine innovative Therapie von Dacryozystozelen bei Säuglingen
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Dacryozystozelen bei Neugeborenen haben eine sehr geringe Inzidenz und treten klinisch meist durch Epiphora, einer Schwellung im Bereich des inneren Augenwinkels und einer Nasenatmungsbehinderung in Erscheinung. Zudem besteht eine Koinzidenz zwischen Dacryozystozelen und einer akuten Dacryozystitis. Als Therapie werden in der Literatur zum einen die Massage der Zele sowie die antibiotische Therapie, zum anderen die Sondierung des Ganges mit Sprengung der Hasnerschen Klappe beschrieben. Wir präsentieren eine endoskopische, endonasale Marsupialisation des nasalen Zystenanteils als neuen Therapieansatz.
Methoden: Untersucht wurden sieben Säuglinge, von denen drei unter Nasenatmungsbehinderung sowie Epiphora und vier unter einer akuten, therapieresistenten Dacryozystitis litten. Alle Kinder wurden endoskopisch endonasal operiert; bei allen Kindern ließ sich ein nasaler Zystenanteil nachweisen und resezieren.
Ergebnisse: In allen Fällen konnten eine Durchgängigkeit des Tränenweges und eine Marsupialisation der Zele erzielt werden. Weder war eine Revision erforderlich, noch kam es zu Komplikationen. Bei den Kindern mit akuter Entzündung zeigten sich die Laborparameter und Entzündungszeichen postoperativ rasch fallend.
Diskussion: Die endoskopische Marsupialisation einer Dacryozystozele stellt eine alternative Behandlung zur Sondierung des Ganges durch den Tränenpunkt dar. Auf eine Manipulation des Tränenweges kann hierbei verzichtet werden, was eine mögliche Vernarbung, die Anlage einer via falsa oder die Ausstreuung von Bakterien verhindert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.