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Akute Erblindung als einziges Symptom einer Sinusitis
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Published: | April 13, 2017 |
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Als Onodi-Zelle wird eine hintere Ethmoidalzelle bezeichnet, die als anatomische Normvariante Kontakt mit dem N. opticus und/oder der A. carotis interna hat. Dabei sind in 4% der Fälle der N.opticus und in 8% der Fälle die A. carotis interna nicht knöchern bedeckt. Im vorliegenden Fall beschreiben wir Diagnostik und Therapie eines isolierten entzündlichen Prozesses in einer Onodi-Zelle, die klinisch als akute einseitige Erblindung imponierte.
Ein 58-jähriger Patient stellte sich mit einer seit 3 Tagen rasch fortschreitenden Visusminderung links ohne Symptome im HNO-Bereich vor. Die endonasale Untersuchung war unauffällig. Bildgebend zeigte sich eine isolierte Verschattung einer hinteren Siebbeinzelle mit darin frei verlaufendem N.opticus. Intraoperativ entleerte sich unter Druck stehender Pus aus der eröffneten Siebbeinzelle, der N.opticus zeigte sich ohne knöcherne Begrenzung. Postoperativ erholte sich der Visus innerhalb weniger Tage vollständig.
Bei akuter Visusminderung sollten Prozesse der Rhinobasis auch bei fehlenden weiteren Symptomen durch bildgebende Verfahren ausgeschlossen werden. Im vorliegenden Beispiel konnte navigationsgestützt über eine sofortige minimal-invasive endoskopische Nasennebenhöhlenoperation ein bleibender Schaden abgewendet werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.