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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Veränderung der Lebensqualität durch Verwenden einer Selbsttamponade bei hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie (Morbus Osler)

Meeting Abstract

  • corresponding author Carolin Lueb - Klinik für HNO, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Freya Dröge - Klinik für HNO, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Kruthika Thangavelu - Klinik für HNO, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Stephan Lang - Klinik für HNO, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Urban Geisthoff - Klinik für HNO, Universitätsklinikum Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno539

doi: 10.3205/17hno539, urn:nbn:de:0183-17hno5393

Published: April 13, 2017

© 2017 Lueb et al.
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Einleitung: Da Patienten mit Morbus Osler häufig unter rezidivierender Epistaxis leiden, sind nasale Tamponaden ein vielfach verwendetes Mittel zur Behandlung, das auch von Patienten selbst benutzt werden kann.

Methoden: Insgesamt beantworteten 712 Personen einen Onlinefragebogen. Eingeteilt anhand der Curaçao Kriterien litten 637 Patienten an M. Osler. Bei 65 Patienten ist die Diagnose als wahrscheinlich zu werten und 10 Personen gaben keine typischen Krankheitssymptome an. 634 Patienten (96,4%) litten an rezidivierender Epistaxis. Zur Erfassung der Veränderung der Lebensqualität komplettierten 209 Patienten den Glasgow Benefit Inventory (GBI) und 309 den Epistaxis Severity Score (ESS).

Ergebnisse: 35,0% (n=108) der Patienten, die den ESS ausfüllten, litten an einer schwergradigen Epistaxis, 47,6% (n=147) zeigten eine moderate und 54 Patienten (17,5%) eine leichtgradige Ausprägung (durchschnittlicher ESS Score: 6,0±2,3,n=309). 151 Patienten (37,7%) verwendeten vorgefertigte Nasentamponaden. 250 Patienten (62,3 %) gaben an ausschließlich Taschentücher als Tamponade zu benutzen. Insgesamt verbesserte sich die Lebensqualität durch die Möglichkeit der Selbsttamponade (mittlerer GBI-Score (Gesamtskala) 2,2±14,4 von -100 bis +100 Punkten, n=209). Die höchste Lebensqualitätsverbesserung gaben die Patienten an, die sich mit pneumatischen Niederdrucktamponaden behandelten (mittlerer GBI-Score (Gesamtskala) 13,3±16,1 von -100 bis +100 Punkten, n=45).

Schlussfolgerung: Patienten profitieren vom Erlernen einer professionellen Selbsttamponade. Insbesondere pneumatische Niederdrucktamponaden steigern die Lebensqualität der Patienten. Somit ist das Lehren der Selbsttamponade und die Rezeptur entsprechender Produkte sinnvoll und auch gegenüber den Kostenträgern gerechtfertigt.

Unterstützt durch: Dr. med. Freya Dröge

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.