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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Rekonstruktion von Tumordefekten der Mundhöhle und des Oropharynx mit dem supraclavikulär gestielten Inseltransplantat: Ein Vergleich mit dem freien Radialistransplantat

Meeting Abstract

  • corresponding author Christian Welz - Univ. HNO-Klinik, Göttingen
  • Martin Canis - Univ. HNO-Klinik, Göttingen
  • Jennifer L. Spiegel - Univ. HNO-Klinik, Göttingen
  • Y. Pilavakis - Univ. HNO-Klinik, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno499

doi: 10.3205/17hno499, urn:nbn:de:0183-17hno4990

Published: April 13, 2017

© 2017 Welz et al.
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Text

Hintergrund: Das freie Unterarmtransplantat (RFFF) zur Defektrekonstruktion nach Tumorchirurgie im Kopf-Hals-Bereich erfordert u.a. erfahrene Operateure und lange OP-Zeiten. Bisher war das RFFF hinsichtlich Funktion und Kosmetik den gestielten Transplanaten überlegen. Das supraclavikulär gestielte Inseltransplantat (SIT) gewinnt zunehmend an Bedeutung, da es die Flexibilität eines RFFF mit den Vorteilen (kürzerer OP-Zeiten, stabile Gefäßsituation) eines gestielten Transplantats verbindet. Ziel dieser Studie war die Analyse und Objektivierung der Vorteile des SIT gegenüber dem freien Unterarmtransplantat zur Rekonstruktion von Tumordefekten der Mundhöhle und des Oropharynx.

Material und Methoden: Es wurden retrospektiv 50 Patienten mit einem Karzinom der Mundhöhle und des Oropharynx identifiziert, die mittels SIT (n=25) oder RFFF (n=25) rekonstruiert wurden. Neben den demographischen Daten wurden alle peri- und postoperativen Daten zusammengetragen, eine Kostenanalyse durchgeführt und beide Verfahren statistisch verglichen.

Ergebnisse: Im Vergleich mit dem Unterarmtransplantat zeigte sich bei der SIT Gruppe eine signifikant geringere Gesamtoperations- und Hebezeit. Die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Überwachung und Tracheotomien waren signifikant geringer. Die Komplikationsrate und die Betrachtung des Funktionserhalts zeigten keine signifikanten Unterschiede. Die Kostenanalyse zeigte einen signifikanten Unterschied zu Gunsten des SIT.

Schlussfolgerung: Im Vergleich mit dem RFFF ist das SIT ein einfaches und zuverlässiges Transplantat mit kürzeren Operationszeiten und vergleichbaren postoperativen Resultaten. Vor allem in nicht spezialisierten Kliniken und bei vaskulär belasteten Patienten stellt es eine echte Alternative zu freien Gewebetransplantaten dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.