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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Hörscreening-getriggertes Cytomegalievirus(CMV)-Screening bei Neugeborenen

Meeting Abstract

  • corresponding author Lara Pfisterer - Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Sabine Kramer - Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Horst Buxmann - Kinderklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno481

doi: 10.3205/17hno481, urn:nbn:de:0183-17hno4814

Published: April 13, 2017

© 2017 Pfisterer et al.
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Text

Einleitung: Konnatale CMV-Infektionen gelten als eine der häufigsten Ursachen für kongenitale Fehlbildungen, insbesondere Hörstörungen, in Entwicklungsländern. Sie werden mit ca. 20% als die häufigste nichtgenetische Ursache einer Hörstörung bei Neugeborenen angegeben. Bisher existiert in Deutschland kein einheitliches Screeningverfahren zur Erkennung einer konnatalen CMV-Infektion bei Neugeborenen. Nach aktueller Studienlage ist nur bei frühzeitig detektierten Infektionen eine Therapie der symptomatischen konnatalen CMV-Infektion sinnvoll.

Methode: In Zusammenarbeit mit der Neonatologie der Kinderklinik in domo haben wir ein Screeningprogramm entwickelt, um eine symptomatische konnatale CMV-Infektion frühzeitig zu detektieren und ggf. eine virostatische Therapie einzuleiten. Alle Säuglinge, die bei Erstvorstellung zum Neugeborenenhörscreening in der Pädaudiologie jünger als drei Wochen sind, erhalten bei auffälligem Hörscreening einen Abstrich der Mundschleimhaut. CMV-positive Kinder werden zur weiteren Diagnostik und Therapie in die Kinderklinik überwiesen.

Ergebnisse: Bisher wurden im Zeitraum von 08/2015 bis 08/2016 840 Neugeborenenhörscreenings durchgeführt. Bei 43 Kindern, die jünger als drei Wochen waren, war das Hörscreening auffällig, von diesen Kindern wurden Abstriche entnommen. Von den 43 Abstrichen war ein Abstrich positiv.

Schlussfolgerung: In unserer Stichprobe zeigten bisher deutlich weniger Kinder mit auffälligem Hörscreening ein CMV-positives Screeningergebnis als nach aktuellen Zahlen in der Literatur zu erwarten war. Die Studie wird weiter fortgesetzt, um mit höheren Fallzahlen eine weitere Validierung unserer Ergebnisse im Hinblick auf die Auftretenswahrscheinlichkeit der CMV-Infektion bei Neugeborenen in Deutschland zu erhalten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.