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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Operative Therapie der MOTT-bedingten Lymphadenitis colli bei Kindern

Meeting Abstract

  • corresponding author Efstathios Papatsoutsos - HNO-Uniklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Ulrich Vorwerk - HNO-Uniklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Peter Vorwerk - Pädiatrie Uniklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Volker Aumann - Pädiatrie Uniklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Ina Tammer - Mikrobiologie Uniklinik Magdeburg, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno472

doi: 10.3205/17hno472, urn:nbn:de:0183-17hno4729

Published: April 13, 2017

© 2017 Papatsoutsos et al.
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Text

Einleitung: Die atypischen Mykobakterien stellen eine inhomogene Gruppe dar. Obwohl mehr als 140 Spezies identifiziert wurden, stehen nur 25 mit der atypischen Mykobakteriose beim Menschen in Beziehung. Die häufigste Manifestation bei immunkompetenten Kindern ist die Lymphadenitis colli, die bei der Mehrheit der Fälle zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr auftritt.

Methode: Berichtet wird über ein Patientenkollektiv von Kindern, die von 2006 bis 2016 mit Verdacht auf atypische Mykobakterien-bedingter Lymphadenitis colli behandelt wurden. Die Einschlusskriterien beinhalteten Kinder jünger als 12 Jahre mit mikroskopischem Erregernachweis, PCR, positiver mikrobiologischer Kultur oder wegweisender Histologie für MOTT. Kinder älter als 12 Jahre oder mit eine MOTT-Infektion sonstiger Lokalisation wurden ausgeschlossen.

Ergebnisse: 30 Patienten mit einer MOTT-Lymphadenitis wurden identifiziert. Die Diagnose wurde bei 19 Patienten durch eine Kultur bzw. PCR gesichert. Bei den restlichen Kindern (n=11) wurde die Diagnose durch ein typisches histologisches Bild mit dazu passender klinischer und sonografischer Untersuchung sowie dem Ausschluss anderen Erregern gestellt. 12 Patienten wurden adjuvant medikamentös behandelt. Ein Rezidiv trat in 2 Fällen auf.

Schlussfolgerungen: Die operative Behandlung bietet eine Diagnosesicherung durch die Materialgewinnung und einer danach angeschlossenen mikrobiologischen und histopathologischen Untersuchung. Dennoch ist der mikrobiologische Nachweis des Erregers trotz der rasanten Entwicklung der diagnostischen Verfahren nicht immer möglich.

Die signifikante Verzögerung der Diagnosestellung bei Kindern aus landlichen Regionen könnte durch eine fehlende ärztliche Versorgung oder eine mangelhafte diagnostische Abklärung der Lymphadenitis erklärbar sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.