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Untersuchung des Sprachverstehens bei HG/CI-Nutzern unter Einsatz virtueller Akustik
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Menschen mit Hörgeräten (HG) oder Cochlea-Implantaten (CI) berichten häufig über Kommunikationsprobleme in Umgebungen mit Nachhall. Konventionelle Sprachtests finden jedoch unter Freifeldbedingungen statt und können die individuellen Hörleistungen im Alltag nicht vollständig erfassen. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung des Sprachverstehens in Abhängigkeit der Raumakustik bei Menschen mit Hörminderung.
Methode: 32 Menschen mit CI/HG und 17 normalhörende (NH) Probanden nahmen an den Messungen teil. Die Sprachverständlichkeitsschwelle (SVS) im Störgeräusch wurde adaptiv für 3 unterschiedliche Nachhallzeiten (Freifeld, T60=0,7s, T60=1s) und verschiedene räumliche Störgeräuschkonditionen bestimmt. Durch Einsatz von Raumsimulation und einem Wiedergabesystem mit 128 Lautsprechern wurden die Erstreflexionen räumlich korrekt dargeboten.
Ergebnisse: Die CI-Gruppe zeigte eine Verschlechterung der SVS mit zunehmender Nachhallzeit (bis zu 4 dB bei T60=1s). Die NH-Gruppe zeigte ebenfalls eine Verschlechterung, die mit 2 dB jedoch geringer ausgeprägt war. Im Freifeld erreichte die NH-Gruppe einen Gewinn von 8 dB durch die räumliche Trennung von Stör-und Nutzschall, der sich bei einer Nachhallzeit von 1s auf ca. 2 dB verringerte. Während die CI-Nutzer im Freifeld einen Gewinn von bis zu 3 dB erreichen konnten, verschwand dieser Gewinn bereits bei einer Nachhallzeit von 0,7s vollständig.
Schlussfolgerung: Sprachtests mit Einsatz von Raumsimulation bieten eine sinnvolle Erweiterung der klinischen Routinetests zur Kontrolle und Optimierung des Versorgungserfolgs im Alltag. Weiterhin ermöglicht virtuelle Akustik die technische Evaluation von Hörsystemen in alltäglichen aber dennoch reproduzierbaren akustischen Umgebungen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.