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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Rolle von humanen Stammzellen in der Pathogenese des Mittelohrcholesteatoms

Meeting Abstract

  • corresponding author Holger Sudhoff - Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Matthias Schürmann - Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Julia Nagel - Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Saskia Wöllner - Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Jörg Ebmeyer - Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld
  • Viktoria Brotzmann - Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno412

doi: 10.3205/17hno412, urn:nbn:de:0183-17hno4123

Published: April 13, 2017

© 2017 Sudhoff et al.
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Das Cholesteatom ist eine potenziell lebensbedrohliche Mittelohrpathologie. Es gibt derzeit mehrere Hypothesen hinsichtlich der Pathogenese eines Cholesteatoms, eine mögliche Rolle von Stammzellen konnte jedoch bisher nicht gezeigt werden.

In der aktuellen Studie konnten Zellen aus Cholesteatomgewebe, sowie der Gehörganghaut isoliert und unter Verwendung von PCR, Immunzytochemie, FACS und in-vitro Analyse auf ihre Stammzelleigenschaften hin untersucht werden. Des Weiteren wurde das Gewebe mit Hilfe der Immunhistochemie und Zellen mittels qPCR auf die Expression des TLR4 Rezeptors und seinen Zielgenen hin analysiert. Mittels biochemischer Schlüsselreize wurden die Zellen differenziert und nachfolgend mittels Immunzytochemie und qPCR ihr Differenzierungsverhalten analysiert.

Untersuchungen vom Gewebe und den in-vitro isolierten und kultivierten Stammzellen zeigten eine Expression der Neuralleistenmarker Nestin und S100B. Die isolierten Zellen zeigten die Fähigkeit zur Bildung von Neurosphären, ein klonales Wachstum, die Expression der Stammzellmarker c-myc und KLF-4 und eine genetische Stabilität während der Kultivierung in-vitro. Des Weiteren wurde sowohl im Gewebe, wie auch in den Zellen eine erhöhte Expression des TLR4 Rezeptors sowie seiner Zielgenen TNF-α und A20 gefunden. Die isolierten Stammzellen konnten mit ähnlicher Effizienz neuronal differenzieren. Bemerkenswerterweise differenzieren ausschließlich Stammzellen aus dem Cholesteatom in Cytokeratin positive Zellen. Dabei wurden Faktoren verwendet, die im Cholesteatom exprimiert werden und zu seiner Progression beitragen.

Unsere Erkenntnisse ermöglichen neue Einblicke in die Pathogenese des Cholesteatoms und könnten somit das Spektrum der Behandlungsstrategien für diese Mittelohrläsion erweitern.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.