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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Kultivierung des Organ of Corti mit Rolipram reduziert die Cisplatin-Schäden der Haarzellen

Meeting Abstract

  • corresponding author Uta Reich - Klinik für HNO-Heilkunde der Charite Berlin, Berlin
  • Athanasia Warnecke - Klinik für HNO-Heilkunde der MHH, Hannover
  • Agnieszka Szczepek - Klinik für HNO-Heilkunde der Charite Berlin, Berlin
  • Heidi Olze - Klinik für HNO-Heilkunde der Charite Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno374

doi: 10.3205/17hno374, urn:nbn:de:0183-17hno3746

Published: April 13, 2017

© 2017 Reich et al.
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Cisplatin ist in der Therapie von Hals-Kopf-Tumoren weit verbreitet. Es führt zur Vernetzung der DNA, was die Apoptose aktiviert. Nebenwirkungen sind Hörschäden bis hin zur Taubheit. Über 90% der mit Cisplatin behandelten Patienten weisen progressiven, irreversiblen Hörverlust auf. Rolipram ist ein selektiver Hemmer der Phosphodiesterase-4 mit neuroprotektiven Eigenschaften. In dieser in vitro-Studie sollte die Wirkung von Rolipram auf die Haarzellen untersucht werden. Aus dem Innenohr neonataler Ratten (p3-p5) wurde das Organ of Corti (OC) isoliert, getrennt in apikale, mediale und basale Fragmente und über 48 h unter Zusatz von Rolipram (0,1nM; 1nM; 10nM) kultiviert. Nach 24h wurde dem Medium Cisplatin (20µM) zugesetzt. Nach weiteren 24 h wurden die OCs fixiert, gefärbt und analysiert. Es zeigte sich, das die Anzahl der morphologisch intakten inneren und äußeren Haarzellen unter Zugabe von Rolipram in allen Konzentrationen eine ähnliche Anzahl aufwies, verglichen mit den Kulturen ohne Rolipramzusatz. Die Cisplatin-behandelten OCs zeigten über alle Fragmente signifikant weniger intakte innere und äußere Haarzellen (p<0,001). Auch in den Cisplatin-Kulturen mit 0,1nM und 1nM Rolipram war die Anzahl der intakten inneren und äußeren Haarzellen im Vergleich zu Kulturen ohne Cisplatin-Gabe kleiner. Die Zugabe von 10nM Rolipram führte bei den äußeren Haarzellen zu einer signifikanten Steigerung der intakten Zellen der Cisplatin-behandelten Kulturen, was sich besonders im basalen Teil ausprägte (p<0,02). Dieser Effekt war bei den inneren Haarzellen nicht so deutlich ausgeprägt. Diese Ergebnisse demonstrieren das otoprotektives Potential des Roliprams insbesondere bei den äußeren Haarzellen. In weiten Experimenten sollen die Mechanismen der Otoprotektion untersucht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.