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Häufigkeit von Major-Komplikationen nach Cochlear Implant Chirurgie in Irland
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Die Cochlear Implantation (CI) ist ein effektives und sicheres Verfahren in der Behandlung der an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit. Dennoch sind in der Vergangenheit schwerwiegende Komplikationen beschrieben worden. Das Ziel dieser Arbeit war es die Häufigkeit und das therapeutische Vorgehen bei Major-Komplikationen nach CI Chirurgie am Nationalen CI Programm (NCIP) in Irland zu evaluieren.
Methoden: Basierend auf der Klassifikation von Hansen et al. (Acta Otolaryngol 2010) wurde im Vorfeld Major-Komplikation definiert als: schwerwiegende, postoperative Komplikation, erforderlicher Revisionseigriff verschiedener Ursache (ausgenommen Gerätedefekt) und/oder permanente medizinische Folgen der CI Chirurgie. Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Patienten, die zwischen 1995 und 2016 am NCIP operiert wurden.
Ergebnisse: Bis Juni 2016 wurden 1015 Patienten am NCIP operiert (1264 Implantationen). Insgesamt 21 Patienten (1.7%) mussten aufgrund einer Major-Komplikation behandelt werden. Die Mehrheit der Komplikationen (71%) trat dabei zu einem späteren postoperativen Zeitpunkt auf (Median: 3 Monate; Max.: 83 Monate). Die häufigste Ursache war der Durchbruch des CI durch die Haut (0.5%, n=1264), gefolgt von Elektrodendeslokation (0.3%) und lokaler Infektion (0.3%). In allen Fällen war eine Revision erforderlich, wobei in 82% eine Reimplantation erfolgen konnte.
Schlussfolgerung: Die CI Operation ist ein sicheres Verfahren zur Hörrehabilitation. Auch wenn Major-Komplikationen nur in geringer Häufigkeit auftreten, können diese sich auch noch Jahre nach CI Operation manifestieren. Um diese zu identifizieren und bestmöglich zu vermeiden, sowie um eine rechtzeitige, suffiziente Behandlung einzuleiten, sind audiologische und medizinische Langzeitkontrollen wichtig.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.