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Implantation der Bonebridge – eine chirurgische Bagatelle?
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Die Implantation des Bonebridgesystems (BB) scheint banal zu sein. Es werden die chirurgischen Aspekte bei einer Serie von Implantationen analysiert.
Methode: Zwischen 11/2012 und 07/2016 implantierten wir 20 BB bei 18 Pat. Bei 17 Impl. bestand die Indikation in der Unmöglichkeit des Tragens konventioneller Hörgeräte (4*GG-atresie, 13*Otorrhoe beim Tragen konv. HG). 3 Impl. erfolgten wegen einer einseitigen Taubheit (CROS-Effekt). Bei 4 Impl. lag ein normal pneumatisiertes Mastoid, bei 4 Impl. lag eine GG-Atresie mit gehemmter Pneumatisation (davon 3*Franceschetti-Syndrom) vor. Bei 12 Impl. bestand ein Z. n. Radikal-OP und/oder Tympanoplastik. In allen Fällen wurde präoperativ ein Felsenbein-CT angefertigt.
Ergebnisse: Bei den 4 Impl. (20%) bei normalen Mastoid wurde der BB-FMT problemlos ins Mastoid versenkt. Bei 8 Impl. (40%) wurde der Sinus freigelegt und komprimiert. Bei 2 Impl.(10%) wurde die alte Höhle mit einbezogen. Bei einer Impl. (5%) wurde die Dura im Bereich des Mastoids freigelegt. Bei den 5 Impl. (25%) wählten wir wegen der ausgedehnten Radikalhöhle bzw. dem Vorhandensein einer Epithese eine retrosigmoidale Impl., dabei wurde die Dura freigelegt und imprimiert.
Es gab keine intraoperativen Komplikationen.
Schlussfolgerungen: Da bei der BB-Impl. nur in ca. 20% der Fälle ein normal pneumatisiertes Mastoid vorliegt, und in 80% Vor-Operationen oder GG-Atresien vorliegen, ist die OP nicht banal sondern erfordert profunde otochirurgische Kenntnisse (Darstellung von Sinus oder Dura). Die genaue präoperative Analyse des Felsenbein-CT ist unerlässlich. Es scheint sich herauszustellen, dass man mit zwei Grundkonstellationen zurechtkommen dürfte: bei normal pneumatisierten Mastoid Versenken in dasselbige, bei Radikalhöhlen etc. der retrosigmoidale Zugang.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.